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Go West! - Nachtrag 2

Abenteuer mit der LufthansaGo West
Nachtrag 2

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Abenteuer mit der Lufthansa
Als wären die Ereignisse in Memphis noch nicht genug gewesen, hat zuletzt die LUFTHANSA dem Ganzen die Spitze aufgesetzt.

Einst war dieses Unternehmen eine deutsche Spitzenfirma, ein leuchtendes Beispiel für Zuverlässigkeit und Leistungskraft. Jetzt kann man nur noch von einem geradezu tragischen, erbärmlichen Abstieg zu einem traurigen, heruntergekommenen Schattenkonstrukt reden. Saftladen ist noch geschmeichelt.

Eigentlich hätte ich schon gestern eintreffen sollen. Eigentlich… Der Skandal fing damit an, dass Lufthansa die Nummer meines Flugs verändert hatte, ohne ihre Partner in der sogenannten „Star Alliance“ zu informieren. Als ich am Flughafen in Denver ankam, gerieten die Mitarbeiter von UNITED AIRLINES in regelrechte Verzweiflung, da diese Linie meinen Flug übernommen hatte. Man fand zwar meinen Namen, nicht aber meinen Flug. Drei Angestellte arbeiteten eine halbe Stunde daran, das Computerprogramm von Lufthansa ins Laufen zu bekommen.

In Frankfurt angekommen, hatte Lufthansa auch meinen Anschlussflug nach Hamburg geändert, von ca. 12.30 auf 13 Uhr. Eigentlich kein Problem – aber der Flieger stand tatsächlich bis 15 Uhr auf der Rollbahn! Der Kapitän kündigte großzügig die Ausgabe von Getränken an; das entpuppte sich als Fläschchen mit lauwarmem, labbrigem dänischem Wasser. Statt um 14.30 Uhr landete die Maschine schließlich gegen 16 Uhr in Hamburg. Hier begann das Ausladen des Gepäcks um 16.30 Uhr – nicht wie angekündigt um 16.15. Nicht einmal die Hälfte der Koffer kam heraus. Gegen 18 Uhr hatte ich noch immer meinen Koffer nicht, ging zum Schalter für verschollenes Gepäck und wurde von einem völlig inkompetenten Angestellten mit einer Internet-Adresse abgefertigt, bei der ich mich selbst auf die Suche machen sollte. Der Mann war nicht einmal imstande, die Nummer des Koffers in seinen PC einzugeben. Als ich ihn dazu aufforderte, sagte er wahrhaftig: „Ich kann Ihren Koffer sowieso nicht finden.“

Inzwischen, nach insgesamt über 4 Stunden Verspätung, war der Shuttlefahrer, der mich nach Dagebüll zur Fähre bringen sollte, verschwunden; es hätte ohnehin nichts mehr genützt – das letzte Schiff wäre weg gewesen. Also wanderte ich zum nächsten Hotel.

Da ich seit dem Einbruch in Memphis über kein Handy mehr verfüge, konnte ich erst hier den Shuttleunternehmer anrufen, der versprach, mich am heutigen Morgen vom Hotel abzuholen. So erreichte ich Föhr erst am Sonnabend, statt am Freitag.

Natürlich werde ich Lufthansa für alles haftbar machen. Das ist wieder mit wochenlangem Streit verbunden. Vermutlich geben manche Passagiere vorher auf – ich nicht. Aber es ist eine Schande, wie Lufthansa mit Menschen und Gepäck umgeht. In dem verspäteten Flugzeug saßen Familien mit kleinen Kindern. Die Babies weinten. Ältere Leute schwitzten. Zwei Stunden lang liefen die Motoren und bliesen Kerosinabgase in die Luft. Das entspricht dem unverantwortlichen Verhalten eines Abbruchunternehmens bei dem Roboter die Regie übernehmen und die Fluggäste sich selbst versorgen müssen. Sogar das Pilotenteam stand hilflos herum und wusste nicht, warum es keine Starterlaubnis gab.

Am Hamburger Flughafen standen neben den Gepäckbändern um die 500 Koffer (!) die offensichtlich zu spät gekommen waren und den Passagieren nicht zugeordnet werden konnten. Ein derartiges Chaos habe ich nie zuvor gesehen. Auch Hamburg war einmal ein vorbildlicher Airport und ist nur noch ein absoluter Saustall.

Wie ich inzwischen erfahren habe, haben einige meiner Mitreisenden ähnliche Erfahrungen gemacht und bis jetzt ihr Gepäck nicht vollständig erhalten, darunter auch wertvolle Stücke, die in den USA erworben wurden.

In Denver

Go WestDie erste Gruppe


Die zweite Gruppe

Kommentare  

#1 Rüdiger 2022-07-11 19:14
Sehr schade das alles.
Irgendwie geht derzeit in der Welt allerhand den Bach runter ...

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