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Der Trommler, der mir den Werwolf versaute

Hörspiel MemoriesDer Trommler, der mir den Werwolf versaute
Hörspiel-Erinnerungen

Wenn Hörspiele Bestandteil der Jugend waren, dann bleiben hin und wieder auch Erinnerungen hängen. Persönliche Erlebnisse, die man mit dem Hörspielhören verbindet. Ich habe die meisten Erinnerungen an die Gruselklassiker und Krimis. Die Dinger habe ich mehrmals rauf und runter gehört im zarten Alter von 12, 13 und 14 Jahren. Die Faszination wurde nie ganz gebrochen - liess aber im Laufe der Jahre nach.


Tödliche Begegenung mit dem WerwolfNoch heute sind es zumindest Erinnerungen. Erinnerungen der lustigen und witzigen Art und zum Teil auch mit nachdenklicher Note.

So trug es sich zu: Es war Mitte der Achtziger. Auch wenn es nicht viel davon gab, in dieser Zeit, aber Hörspiele standen in meiner Gunst noch immer weit oben. Einer Nachbarstochter lieh ich gerne immer wieder einige Gruselhörspiele aus. Sie revanchierte sich dafür bei mir mit den drei ???. Das war fast die einzige Serie, die ich damals nicht gesammelt habe, weil ich diese Serie nicht so sehr mochte. Die Nachbarstochter interessierte sich eines Tages für die "Tödliche Begegenung mit dem Werwolf" von H.G. Francis. Ein super Hörspiel, an das sich selbst die Regisseurin Heikedine Körting neulich in einem Interview noch erinnerte, weil die beiden Hauptdarstellerinnen so herrlich schluchzen konnten. Natürlich lieh ich ihr die Kassette. Einige Tage später bekam ich sie zurück. Als ich sie wieder anhörte, traute ich meinen Ohren nicht. Am Anfang ertönte übles Trommeln und weiteres diverves Schlagzeug als Ton. Die ersten 5 Minuten des Hörspiels fehlten komplett. 

Ich beschwerte mich umgehend bei der Nachbarstochter. Die meinte, dass wohl ihr Bruder der Übeltäter war. Er hob den Überspielschutz der Kassette auf, indem er das Gehäuse leicht manipulierte. Dann nahm er sich selbst beim Schlagzeug spielen auf. Frühe Ambitionen eines glücklosen und offensichtlich auch reichlich talentlosen Musikers. Da er später meines Wissens nach Busfahrer wurde, haben die Übungsstunden nicht viel gebracht außer mir eine Kassette zu versauen. Doch die Mutter der Nachbarstochter war sehr nett und hatte mir schnell und ohne Kommentar die Kassette ersetzt. Sie stand zwei Tage später vor meiner Tür und drückte mir ein nagelneues Exemplar von der "tödlichen Begegnung mit dem Werwolf" in die Hand.

Das ist meine ganz eigene Erinnerung an speziell dieses Hörspiel.

Meine Mutter erzählt heute hin und wieder von der netten Frau, die noch immer ihre Nachbarin ist (wenn auch nicht mehr im selben Haus) und wie gebrechlich sie inzwischen ist. In diesen Momenten denke ich wieder an diese Anekdote.

Die Artikelreihe der "Hörspiel-Memories:

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