Hellboy (3 & 4) Der Teufel erwacht
Einen Comichelden im Hörspiel zu beleben, ist eine nicht ganz neue Idee. Hellboy ist der typische Trash-Held. Trashiger geht es kaum. Und wer bisher nicht wusste was Trash ist, der möge sich Hellboy zu Gemüte führen.
Dabei ist das Ganze jedoch lustig, voller Action und mit viel kurioser Handlung. Schon der Namen der handelnden Personen verlangt einem so manches Schmunzeln ab. Da wären Rasputin, die Babayaga und Hans Übler zu nennen. Aber auch Giurescu.
Schließlich ist die Handlung so was von verworren, das es schon wieder schön ist. Da greift ein Rädchen in das Andere. Schnell wird von Szene zu Szene gesprungen, um dem Hörspiel Tempo zu verleihen. Spannung kommt dabei genauso auf, wie Humor.
Das es dem Hörspiel an Ernsthaftigkeit fehlt, brauche ich nicht zu erwähnen. Aber das war auch so gewollt. Hellboy ist eben pure Unterhaltung, die nicht erst gar gekocht werden musste. Hier wird ohne Schnörkel vom Leder gezogen, die Autoren nehmen sich alles heraus, was man bei anderen Helden eben nicht kann.
Die Sprüche sind dabei genauso gewöhnungsbedürftig wie der Held selber.
Die Sprecher sind allesamt mit Professionalität bei der Sache. Zu den wenigen bekannten Namen wie Thilo Schmitz und Wolf Frass, gesellen sich eine Menge unbekannter Akteure. Stimmen die einem zum Grossteil nicht vertraut sind. Dies ist jedoch kein Manko, sondern belegt einmal mehr, wie anders Hellboy doch ist.
Auch der Sound und die Musik stimmen, wirken aber absichtlich manchmal etwas 80er-Jahre-like.
Dass man zwei Teile aus jeder Story gemacht hat, finde ich dagegen etwas einfallslos. Dadurch wird die überdrehte Story einfach zu lang. Ein alternativer Titel für den zweiten Teil, der dem ersten übrigens in Nichts nachsteht, hätte gereicht, um hier eine Käuferfreundliche Trennung zu schaffen.
Die Cover sind bewusst an die Comics angelehnt, und verraten dem Käufer in welche Richtung der Inhalt der Produktes geht.
Hellboy ist etwas für die Fans dieser Comicfigur, und solchen die es werden wollen. Hellboy ist nicht jedermanns Sache. Das sollte klar sein. Auch ich tat mich mit der Kost am Anfang recht schwer. Doch ich kann mich als Rezensent nicht nur von meinem persönlichen Geschmack leiten lassen.
So musste ich hier schon zweimal hinhören, und mich eingehender mit der Figur beschäftigen, um eine aussagekräftige und nicht zu einseitige Beurteilung abgeben zu können.
Fazit: Mir hat es Spaß gemacht. Horror und Fantasy im Gemisch, dazu die pikante Würze von Trash und Comic.