Sigler, Scott: Infiziert
Infiziert
Unterdessen muss der Ex-Football-Profi und jetzige Computerfachmann Perry Dawsey feststellen, dass er sich anscheinend mit einer nicht besonders schlimmen, aber dennoch unangenehmen Krankheit angesteckt hat. Schon bald kommen neben dem anfänglichen Juckreiz aber weitere Symptome hinzu, und Perry beginnt zu ahnen, dass mit seinem Körper etwas Furchtbares geschieht...
Horror ist Genre, das seinen Autoren einiges abverlangt. Ein guter Horrorroman muss dem Leser ein Gefühl der Beklemmung oder gar des Schreckens vermitteln und sollte ihn gebannt an die Seiten fesseln. Der Einsatz von Atmosphäre und Gewalt, Schockmomenten und Blut muss dabei wohl dosiert sein, um Leser weder zu langweilen noch schlichtweg zu vergraulen.
Den wenigsten Verfassern gelingt dies wirklich. Die meisten Horrorromane (und auch Filme), die ich kenne, definieren sich ganz banal durch möglichst brutale Folter- und Gewaltszenen, was sie vielleicht eklig und abstoßend, aber alles andere als packend oder beängstigend (ein Wort, das in diesem Zusammenhang durchaus positiv zu verstehen ist) macht.
Scott Sigler (Autor von »EarthCore«) beweist mit »Infiziert«, dass es auch anders geht. Insbesondere die erste Hälfte des Romans ist ein wahrer Horrortrip, der dank einer exzellenten Mischung aus schonungslosen Gewaltszenen, durchdachten Handlungssträngen und dem intensiv geschilderten, klaustrophobisch anmutenden Verlauf der Infektion aus der Sicht eines Betroffenen zu überzeugen weiß.
Gerade letztgenannte Storyline versteht es, den Leser mitzureißen. Brillant spielt Sigler mit der Unwissenheit Perry Dawseys, in dessen Körper sich ein unheimlicher Virus festgesetzt hat, und mit der zunehmenden Angst, Verzweiflung und Paranoia, die den Kranken immer stärker plagen. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso eindringlicher werden die Szenen, und so manche Qual, die Perry durchzustehen hat, kann man fast schon selbst am eigenen Leib spüren.
Irgendwann nach etwa der Hälfte des Romans erreicht man beim Lesen allerdings einen Punkt, an dem sich ein leichtes Gefühl der Übersättigung einstellt. Siglers packender Erzählstil lässt nicht nach, und die Handlungsbögen werden konsequent weitergeführt, daran gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Es ist einfach so, dass in der zweiten Hälfte des Romans nichts mehr wirklich Neues passiert. Es gibt so manch blutige Sequenz, und auch die Atmosphäre der Story stimmt, sie kann den versierten Horrorleser aber nicht mehr überraschen. Der anfängliche, angenehm schauerliche Schrecken der ersten Kapitel bleibt zwar erhalten, gerät aber immer weiter in den Hintergrund. So gut und folgerichtig die Geschichte gegen Ende auch sein mag, mit ihrem famosen Auftakt kann sie einfach nicht mithalten.
Dennoch: »Infiziert« ist für mich der bislang beste Horrorroman des Jahres. Trotz eines allmählichen Abbaus zum Ende hin ist der Roman durchweg spannend und, was besonders wichtig ist, er behält diese Spannung auch bis zum (bitteren?) Ende bei. Eine Sache, die nicht viele Horrorromane von sich behauten können, ist die Auflösung solcher Bücher (und, mal wieder, auch Filme) doch oft lächerlich oder langweilig.
»Infiziert« ist ein fesselnder Thriller, den man Horrorfans wärmstens empfehlen kann. Wer auf Horror steht, bei dem Charaktere und ihre Entwicklung tatsächlich eine Rolle spielen, der liegt mit dem Buch goldrichtig.
Horror ist Genre, das seinen Autoren einiges abverlangt. Ein guter Horrorroman muss dem Leser ein Gefühl der Beklemmung oder gar des Schreckens vermitteln und sollte ihn gebannt an die Seiten fesseln. Der Einsatz von Atmosphäre und Gewalt, Schockmomenten und Blut muss dabei wohl dosiert sein, um Leser weder zu langweilen noch schlichtweg zu vergraulen.
Den wenigsten Verfassern gelingt dies wirklich. Die meisten Horrorromane (und auch Filme), die ich kenne, definieren sich ganz banal durch möglichst brutale Folter- und Gewaltszenen, was sie vielleicht eklig und abstoßend, aber alles andere als packend oder beängstigend (ein Wort, das in diesem Zusammenhang durchaus positiv zu verstehen ist) macht.
Scott Sigler (Autor von »EarthCore«) beweist mit »Infiziert«, dass es auch anders geht. Insbesondere die erste Hälfte des Romans ist ein wahrer Horrortrip, der dank einer exzellenten Mischung aus schonungslosen Gewaltszenen, durchdachten Handlungssträngen und dem intensiv geschilderten, klaustrophobisch anmutenden Verlauf der Infektion aus der Sicht eines Betroffenen zu überzeugen weiß.
Gerade letztgenannte Storyline versteht es, den Leser mitzureißen. Brillant spielt Sigler mit der Unwissenheit Perry Dawseys, in dessen Körper sich ein unheimlicher Virus festgesetzt hat, und mit der zunehmenden Angst, Verzweiflung und Paranoia, die den Kranken immer stärker plagen. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso eindringlicher werden die Szenen, und so manche Qual, die Perry durchzustehen hat, kann man fast schon selbst am eigenen Leib spüren.
Irgendwann nach etwa der Hälfte des Romans erreicht man beim Lesen allerdings einen Punkt, an dem sich ein leichtes Gefühl der Übersättigung einstellt. Siglers packender Erzählstil lässt nicht nach, und die Handlungsbögen werden konsequent weitergeführt, daran gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Es ist einfach so, dass in der zweiten Hälfte des Romans nichts mehr wirklich Neues passiert. Es gibt so manch blutige Sequenz, und auch die Atmosphäre der Story stimmt, sie kann den versierten Horrorleser aber nicht mehr überraschen. Der anfängliche, angenehm schauerliche Schrecken der ersten Kapitel bleibt zwar erhalten, gerät aber immer weiter in den Hintergrund. So gut und folgerichtig die Geschichte gegen Ende auch sein mag, mit ihrem famosen Auftakt kann sie einfach nicht mithalten.
Dennoch: »Infiziert« ist für mich der bislang beste Horrorroman des Jahres. Trotz eines allmählichen Abbaus zum Ende hin ist der Roman durchweg spannend und, was besonders wichtig ist, er behält diese Spannung auch bis zum (bitteren?) Ende bei. Eine Sache, die nicht viele Horrorromane von sich behauten können, ist die Auflösung solcher Bücher (und, mal wieder, auch Filme) doch oft lächerlich oder langweilig.
»Infiziert« ist ein fesselnder Thriller, den man Horrorfans wärmstens empfehlen kann. Wer auf Horror steht, bei dem Charaktere und ihre Entwicklung tatsächlich eine Rolle spielen, der liegt mit dem Buch goldrichtig.