Donnie Darko - Director's Cut
Donnie Darko - Director's Cut
Der Donnie Darko Director's Cut unterscheidet sich in manchen Punkten sehr stark von der ursprünglichen Kinofassung und bringt die eigentliche Intention Richard Kellys etwas klarer zum Ausdruck. Neue Szenen, die bislang noch nie gezeigt wurden, unterstützen das Verständnis und die Charakterdetails.
Einige Leute bevorzugen die europäische Kinoversion des Films, durch die Donnie Darko eigentlich erst richtig populär wurde und seinen Kultstatus erlangte. Denn in den USA floppte der Film an den Kinokassen total, denn mit einem Einspielergebnis von ca. 1,2 Millionen Dollar konnte er noch nicht einmal die sehr geringen Produktionskosten einspielen. Ich persönlich bevorzuge den hier vorgestellten DC, da er die gesamte Story doch wenigstens etwas verständlicher macht.
Dennoch ist "Donnie Darko" ein Film, der mehr Fragen aufwirft, als er im Endeffekt beantwortet, doch genau das macht seinen Reiz aus und macht den Film zu etwas ganz Besonderem. Zeitreisen, Wurmlöcher, Realität oder Fiction, das Spektrum des Films ist manigfaltig. Es ist ein Film, der den Zuschauer wirklich zum Nachdenken anregt, deshalb sollte man ihn sich auch in aller Ruhe und mit voller Ausfmerksamkeit anschauen, denn das hat dieser geniale Film verdient. Und doch lässt einen der Film am Ende mit Fragen zurück, lässt aber auch Spielraum für eigene Interpretationen, man kann einige Dinge selbst deuten, ohne aber eine Bestätigung zu haben, ob die eigene Sichtweise die richtige ist.
Dieses Regie-Debut von Richard Kelly ist eine ganz hervorragende und intelligente Mischung aus Drama, Fantasy und Science / Fiction. Vor allem die Darsteller geben dem Film durch ihre hervorragenden darstellerischen Leistungen eine ganz besondere Note, vor allem der Charakter des Titelhelden Donnie wird hier von Jake Gyllenhaal eindrucksvoll und ausdrucksvoll dargestellt, doch auch die anderen Schauspieler sind durch die Bank ausgezeichnet.
Die Eindrücke, die dem Zuschauer hier von der bearbeiteten Thematik beschert werden, mögen teilweise etwas verwirrend wirken, doch ergibt im Laufe des Films eigentlich alles einen Sinn, wie zum Beispiel auch die Figur des Frank, einem 1,80 Meter großem Mann in einem Hasenkostüm, neben dem Donnie zum Beispiel auch im Kino sitzt und sich "Tanz der Teufel" anschaut (eine köstliche Einstellung). Nachdem man sich als Betrachter unwillkürlich den ganzen Film über fragt, was diese skurile Figur zu bedeuten hat, so ergibt es am Ende des Films dann einen Sinn.
Was bei dem Film ausserdem sehr beeindruckend ist, ist meiner Meinung nach die sehr geheimnisvolle, ja manchmal sogar unheilvolle Grundstimmung, die beim Zuschauer ein gewisses Gefühl der Beklemmung auslöst, von dem man sich den gesamten Film über nicht so richtig lösen kann.
"Donnie Darko" ist einfantastischer und wie ich finde auch sehr anspruchsvoller Film, den man nicht so einfach nur mal nebenbei anschaut. Ein Film, den man auf sich wirken lassen muß und der auch nachhaltig im Gedächtnis hängenbleibt. Ein auf jeden Fall tolles und unvergessliches Filmerlebnis der Extraklasse.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / DTS 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Englisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Bild: 2.35:1 / 16:9 Annamorph Widescreen
Laufzeit: 128 Minuten
Extras: Audiokommentar von Regisseur Richard Kelly und Kevin Smith, Trailer, Making Of, Storyboard / Film-Vergleich, Darkomentary, Video Clip Mad World, Fotogalerie, 15 Interviews mit Cast und Crew, "Cunning Visions", Booklet usw.
Kommentare
Ich kann mich Deiner Wertung nur anschließen, Donnie Darko ist ein phänomenaler Film von dem man sich wirklich schwer lösen kann. Zwar habe ich bisher nie den Directors Cut gesehen (muss ich zwinglich mal tun!) aber die Kino bzw DVD Version sicher schon an die 15 mal - und es fasziniert und packt mich immer wieder.
Die düstere, melancholische Stimmung (sehr schön dazu die Coverversion des Tears for Fears Songs "Mad World") fesselt total, und der Versuch die Handlung bzw. die Geschehnisse in eine halbwegs logische Erklärung zu bringen treibt mich regelmässig wieder in den Wahnsinn. Wie Du erwähnst ergeben einige Sachen ja gegen Ende des Films einen Sinn - aber dieses gewaltige "ES", das nach der Tragödie über bleibt verleitet mich jedes Mal zu dem Gedanken ins nächste Flugzeug zu steigen, Regisseur und Drehbuchautor aufzutreiben und sie solange zu foltern bis sie mir alles haarklein erklärt haben.
Noch schlimmer ist eigentlich nur die offizielle Webseite zum Film, die zwar in höchstem Maße faszinierend und interessant aufgezogen ist (es fängt schon damit an, daß man ohne Passwort die Seite nicht betreten kann - Gott sei Dank gibts Hilfeseiten dazu im Netz) - hilft einem aber am Ende auch nicht wirklich weiter bei des Rätsels Lösung (oder zumindest mir nicht, meinem kleinen Köpfchen ist das n Ticken zu hoch). Dennoch ist auch *die* sehr empfehlenswert, eine fantastische Reise durch den Film - wer sich das mal antun möchte der gehe mal auf www.donniedarkofilm.com
Ich liebe den Film einfach, auch wenn er mich nächtelang nicht schlafen lässt.
Das ist keinesfalls schlecht, ich "liebe" es ja mehr oder weniger daß es mich wahnsinnig macht daß ich nicht wirklich dahinter steige - sonst hätte ich den Film einmal und dann nie wieder angeschaut. Bin halt wie ein Kind daß alles ganz genau wissen will... und irgendwann finde ich noch raus was hinter dem Bermudadreieck steckt