The Host
Die Überlebenden der Monster-Attacke werden interniert. Unter ihnen Gang-du, fassungslos. Da klingelt sein Handy, und er hört einen Hilferuf seiner Tochter! Sie ist in einen Abwasserschacht verschleppt worden. Aber sie lebt! Noch. Gang-du macht sich zusammen mit seinem Bruder Nam-il, einem Alkoholiker, seiner Schwester Nam-joo, Koreas berühmtester Bogenschützin, und seinem Vater auf die Suche nach dem Mädchen. Dabei steht sich die Familie nicht nur ständig selbst im Weg, sie wird auch von der Polizei und der Regierung, die mithilfe amerikanischer Militärs einen Giftgaseinsatz vorbereitet, verfolgt. Doch der Familie gelingt es, mit Gewehren bewaffnet ins Sperrgebiet einzudringen wo sie dem Monster plötzlich Auge in Auge gegenübersteht ...
Wenn man an asiatische Monsterfilme denkt, dann denkt man fast immer auromatisch an die alten Godzilla-Filme aus den 70 er Jahren. Wer jetzt denkt, hier einen nach dem Muster gestrickten Film zu sehen, der liegt vollkommen daneben. "The Host" ist vollkommen anders und zwar in einem sehr positiven Sinne. Das liegt schon einmal darin begründet, das dieses durch Chemiemüll entstandene Monster gar nicht mal der zentrale Punkt des Films ist. Vielmehr ist es die Tragödie, die sich in der Familie Park abspielt, die den ganzen Film über auf der Suche nach ihrem jüngsten Familienmitglied sind.
Die Familien-Thematik ist einer der zentralen Punkte des Films, so bekommt man auch sehr intensiv die Spannungen mit, die vor allem unter den Geschwistern existieren und auch so dargestellt werden, das der Zuschauer merkt, das es diese Spannungen nicht erst seit kurzem gibt. Natürlich gibt es auch in diesem asiatischen Film etwas von der für uns Europäer eher ungewohnten asiatischen Komik und Theatralik zu sehen, wofür die gezeigte Trauer-Zeremonie ein exzellentes Beispiel ist. Aber ungewohnt, oder nicht, es passt perfekt in das sehr gute Gesamtbild des Films.
Ein weiterer zentraler Punkt des Films ist die recht gut herausgearbeitete Kritik am Staat und seinen Ordnungs-Organen, die hier teilweise sehr bürokratisch und manchmal schon menschenunwürdig nachgezeichnet werden. Das merkt man vor allem an dem dargestellten Umgang mit angeblich virusinfizierten Personen, die viel eher wie Gegenstände behandelt werden und an denen man Experimente vornimmt.
Aber auch das Monster kommt hier sehr gut zur Geltung, es gibt einige sehr gute Angriffsszenen zu bestaunen, aber ich persönlich empfinde es als wichtig, das es nicht der absolute Mittelpunkt des Films ist. Denn so bekommt "The Host" für einen Monsterfilm extrem viel Tiefgang, da viel mehr auf Einzel-Schicksale Wert gelegt wird und man sich viel intensiver mit den einzelnen Charakteren auseinandersetzen kann. Hier ist es zum Beispiel sehr gut in Szene gesetzt worden, wie aus dem am Anfang des Films trottelig wirkenden Gang-du ein wirklicher Kämpfer wird, der alles daran setzt, seine kleine Tochter zu finden und zu retten.
Insgesamt gesehen kann man sagen, das hier ein wirklich toller und sehr gelungener Genre-Mix entstanden ist, der viel mehr als nur ein Monsterfilm ist, nämlich gleichzeitig Drama, SCI / FI und auch ein bisschen Komödie. Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Film, der kurzweilige und sehr gute Unterhaltung bietet.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Koreanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1.78 / 16:9
Laufzeit: 115 Minuten
Extras: Kinotrailer, Zusatzinfos (Interviews, Making Of The Creature usw.), Trailershow