Gabriel Burns -31- Rand der Gezeiten
Bakerman (Ernst Meincke) trifft sich im gefallenen Vancouver mit seinem Mitarbeiter Schmidt (Andreas Ksienzyk). Gemeinsam betreten sie die verlassene Anlage die sich unterhalb der English Bay befindet. Schmidt berichtet daß er einige verbliebene Datenträger hat retten können, und die beiden machen sich auf den Weg durch die dunklen und ramponierten Gänge um die Trudeau-Archive aufzusuchen. Bakerman bedauert noch immer dass die Trudeau-Kommission aufgelöst wurde, und zweifelt ebenfalls daran ob es richtig ist sich allein auf Steven Burns zu verlassen.
Während ihrer Wanderung durch die stark in Mitleidenschaft gezogene Anlage besprechen Bakerman und Schmidt die bisher gewonnenen Erkenntnisse über die fahlen Orte, das Wissen um Phase Fleisch und die grauen Engel. Bakerman hat einige Vermutungen, und hofft in den Archiven einen Hinweis zu finden, der ihm helfen kann hinter die Zwei Horizonte zu blicken um so den Fall der Zehn zu verhindern. Dort angekommen beauftragt er seinen Mitarbeiter nach Unterlagen über einen Jahrzehnte alten Fall zu suchen, und sich mit diesem zu befassen. Er hatte vor Jahren bereits der Trudeau-Kommission vorgelegen, konnte aber aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht aufgeklärt werden.
Unterdessen wird das gefallene Vancouver von leise fallendem Schnee bedeckt. Die Straßen sind menschenleer, nur ein einzelner Wagen kreuzt auf der Suche nach Leben durch die neblige Stadt. Die Insassen, Joyce Kramer (Bianca Krahl) und Larry Newman (Björn Schalla) beschließen sich auf den Weg zum Hafen zu machen, haben aber wenig Hoffnung dort auf irgendjemanden zu stoßen. Überraschenderweise wartet dort aber bereits Assistent Schmidt auf sie. Er bittet die beiden ihm zu folgen, da er von Bakerman einen Auftrag erhalten hat. Auf dem Weg zum Ende des Piers erklärt Schmidt worum es geht.
30 Jahre zuvor hatte die Trudeau-Kommission ergebnislos im Fall eines seit 1915 verschwundenen Schiffes, der Anchorage, ermittelt. Der Eigentümer, Everett Staunton, hatte gemeinsam mit seinen Gästen geplant den Golf von Alaska zu durchqueren um das Katmai-Tal aufzusuchen, einen der fahlen Orte. Doch das Schiff, daß blendend weiss gewesen war, verschwand, und seine mit ihm seine Besatzung. Schmidt muss Joyce und Larry die Bedeutung der Farbe Weiß nicht erklären, weist aber darauf hin daß selbst innerhalb des Schiffes jeder noch so kleine Einrichtungsgegenstand in weiß getüncht war. Nun sei eben diese Anchorage plötzlich vor der Küste Vancouvers aufgetaucht, und da Bakerman dies keinesfalls für einen Zufall hält, sollten die drei sich der Sache annehmen, und nach Überlebenden auf dem Schiff suchen.
Mit einem kleinen Boot geht es für die drei jetzt also hinaus aufs Meer. Sie nähern sich der Anchorage und bemerken unzählige Handabdrücke wie die von Kindern auf den Außenwänden des Schiffes. Dort angekommen klettern sie hinauf und stehen bereits vor dem ersten Problem. Als Schmidt noch einmal hinunter klettert um nach dem Boot zu sehen, von dem seltsame Geräusche ausgehen, landet er nicht etwa in der Nähe der Wasseroberfläche, sondern auf dem backborseitigen Hauptdeck. Larry und Joyce vertrauen Schmidt nicht, und fragen ihn wie er dort hingekommen ist; der vermutet nun, daß sie in einer Möbius-Schleife gefangen sind, einer Raum/Zeit Störung in der die Umgebung in sich selbst ohne Anfang und Ende über fließt. Larry versucht sein Glück und wirft ein Glas über Bord, das allerdings schlägt hinter ihnen auf dem Deck ein. Sie glauben Schmidt nun und wissen daß sie in der Falle sitzen.
Da sie sowieso keine andere Wahl haben beschließen die drei nun das Innere des Schiffs genauer zu untersuchen. Sie hören Hundegebell, dem sie in einen düsteren Saal folgen. Alles dort ist mit dickem Staub bedeckt, und an einer langen reichlich gedeckten Tafel sitzen einige reglose Gestalten, fast wie Statuen und von einem grünlichen Leuchten umgeben. Larry bemerkt einen dreibeinigen Hund auf sich zukommen, und erkennt ihn ihm sofort das Tier, das er bereits mehrmals mit der unheimlichen Alten in Bukarest und Mexiko gesehen hat. Fast bricht er in Panik aus, und als dann die Alte tatsächlich auch noch erscheint trennen sich die Wege der drei Ermittler. Larry und Schmidt versuchen vor der Alten zu flüchten, die allerdings riecht nur kurz an Schmidt und verschwindet wieder. Joyce vernimmt aus der Ferne Kinderstimmen, denen sie hinter her hetzt. Larry hört sie noch schreien, aber als er herumwirbelt, sind alle aus seinem Blickfeld verschwunden.
Stunden später erkundet der nervlich angeschlagene Larry noch immer das verlassene Schiff. Er droht den Verstand zu verlieren, als er in einem Lagerraum die Stimme einer Frau aus einem Stahlschrank nach Hilfe rufen hört. Er schnappt sich die nächste Spitzhacke und kann so die Dame im Inneren des Schrankes befreien. Die stellt sich ihm als Maureen (Esther Münch) vor, die Sekretärin von Everett Staunton. Larry ist das fast egal, er ist einfach nur froh ein menschliches, nicht von grünem Licht umgebenes Wesen zu sehen, nachdem er stundenlang alleine durch die unheimliche Anchorage wandern musste.
Maureen fragt als wüsste sie etwas, ob ″es″ doch schief gelaufen wäre, und klärt Larry darüber auf, sie hätte Staunton gewarnt eine solche Expedition zu wagen. Er aber wäre stur geblieben, weil er der Menschheit dringend den Beweis für Übernatürliches liefern wollte. Larry kann die Ironie der Sache nicht übersehen, und bemerkt, daß sie Vancouver hätten gar nicht verlassen müssen um einen fahlen Ort zu Gesicht zu bekommen. Er bittet Maureen ihn zur Kabine von Staunton zu bringen, weil der, obwohl Larry daran zweifelt dass dieser noch lebt, vielleicht der Einzige ist, der sie von diesem Schiff herunter bringen kann.
Während die beiden sich nun auf den Weg machen, erwacht Joyce in einem Lagerraum. Zuerst kann sie die Umgebung kaum wahrnehmen, erkennt aber bald ein Bullauge, und dahinter die Weiten des Ozeans. Nachtblaue Korallen und Seegras sind zu sehen, außerdem unzählige dünne Kinderleiber, die versuchen sich am Schiff festzuhalten. Entsetzt wendet sie sich ab, und entdeckt auch im Inneren des Lagerraums ein paar Kinder, die es geschafft haben müssen an Bord zu kommen. Sie weinen und als Joyce sie fragt vor wem sie sich verstecken, erzählen die Kinder von der Sammlerin, die sie fangen und auf die andere Seite bringen will. Von dort aus müssten sie dann ewig hin und her wandern. Joyce erfährt daß diese Kindern zu Beobachtern oder Vollstreckern gemacht werden, und das die Kinder, deren Haar sich grau verfärbt hat ohne ihre Seelen für immer auf ihrer (Joyce') Seite bleiben müssen.
Larry Newman und Maureen nähern sich der Kabine von Everett Staunton. Bevor sie das Zimmer betreten können muss Larry durch eine von Räucherstäbchen ausgelöste Nebelschwade treten, er zögert sich zwar, lässt sich aber von Maureen dazu überreden, da sie nur so zu Staunton gelangen können.
Der sitzt in einem völlig kargen Zimmer. Das einzige Möbelstück im Raum ist eine einfache Reismatte. Entsetzt stellt Larry fest daß die Augenhöhlen des Reeders leer und vernarbt sind, und durch ein kurzes Gespräch mit diesem, erfährt er von der Verstümmlung die sich Staunton (Gerald Paradies) selbst zugefügt hat, nach dem er einen Blick auf die andere Seite hatten werfen können. Er sah sich bestätigt in den Gründen der menschlichen Ängste und verbrannte daraufhin seine Augäpfel, was die Erinnerung vernichten sollte.
Nun erklärt er Larry dass sie sich in einer Zwischenwelt aufhalten, die weder dem Leben noch dem Tod zugehörig ist. Er bemerkt daß Larry nicht allein gekommen ist, und als dieser ihm von Maureen erzählt wird Everett einiges klar. Er erzählt Larry daß Maureen nie das Schiff betreten hat, da sie sich eine Woche vor der Abfahrt mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben nahm. Dies bringt nun auch Maureen nach vorne, und die erklärt daß sie von ″Ihnen″ ein Geschäft vorgeschlagen bekommen hatte, daß sie an nahm. Sie bedankt sich bei Larry, weil sie ohne ihn niemals hätte in Stauntons Kabine gelangen können. Aus unerfindlichen Gründen allerdings lässt sie die beiden Männer aber plötzlich einfach stehen und verschwindet.
Larry lässt sich von Everett einen Fluchtweg erklären, und begibt sich in die Kapitänskajüte, auf deren Balkon der Weg nach draußen sein soll.
Unten im Lager spüren nun die Kinder deutlich daß die Sammlerin, Maureen, sie gewittert hat und sich ihnen nun nähert. Joyce will bei dort bleiben um ihnen zu helfen, doch die bitten sie nur darum ″den Anker″ zu retten. Als eins der Kind Joyce erneut berührt wird sie aufs Deck teleportiert und landet unsanft auf dem Promenadendeck, wo sie auf Schmidt trifft der gerade dabei ist das Beiboot von seiner Halterung zu lösen.
Larry kann die beiden vom Balkon aus sehen, doch sind sie leider viel zu weit weg um ihn hören zu können. Er klettert die Stiege an der Bordwand empor, wird aber oben erneut von Maureen aufgehalten. Die will gerade dafür sorgen, daß Larry Newman in die sich unter ihm befindende Schiffsschraube stürzt, als Schmidt sie mit einem heftigen Axtschlag kurzerhand enthauptet. Erleichtert klettert Larry nun nach oben und trifft auf Joyce, die auf seine Frage wie sie es so schnell zu ihm geschafft hatten, schmunzelnd auf die Vorteile einer Möbius-Schleife hinweist.
Während sich plötzlich Risse im Schornstein der Anchorage bilden und schwarzer Rauch aufsteigt, kann Schmidt endlich das Beiboot losmachen, und sie können dem sinkenden Schiff entkommen.
Völlig entkräftet erreichen die Ruderer nach Stunden endlich das Festland vor Vancouver, wo Bakerman sie bereits erwartet. Sie berichten ihm von allen Vorfällen, und Bakerman scheint zufrieden. Er schickt Joyce Kramer und Larry Newman nach Hause, nimmt aber Schmidt zu einem kurzen Gespräch zur Seite. Während er einen ominösen Metallkoffer öffnet, weist er Schmidt darauf hin, daß es nun an der Zeit wäre nicht mehr nur auf die eigene Unversehrtheit zu achten, und fragt ihn ob er (Schmidt) dazu bereit wäre Opfer zu bringen.
Was kann man zu Gabriel Burns sagen?
Ich verfolge die Serie, mit Ausnahme von ein paar Folgen, schon seit Beginn der Reihe, doch muss ich leider immer wieder feststellen, daß es mir schwer fällt der Handlung im Feinen zu folgen. Der rote Faden, der sich einmal quer von Folge zu Folge durch zieht ist noch verständlich, den verschiedenen neuen Begebenheiten allerdings ist es schwierig nachzukommen, da nur sehr spärlich an der Auflösung diverser rätselhafter Ereignisse gearbeitet wird. Trotz allem fesselt jede Story für sich den Zuhörer, zumindest diejenigen die noch nicht die Hoffnung auf eine baldige Erkenntnis aufgegeben haben. Ich für meinen Teil jedenfalls würde mir von den Machern der Gabriel Burns Reihe wünschen sich eine eine hübsche, runde Folgenzahl auszudenken, die Lösung sämtlicher Geheimnisse bis dahin preis zugeben, und dann mit einem fulminanten Finale der Serie ihr verdientes Ende zu schenken. Ich mag Gabriel Burns, würde es allerdings bevorzugen den Fans ein schönes Ende mit Schrecken, als einen (schon beim Hören schmerzende Gehirnwindungen verursachenden) Schrecken ohne Ende zu präsentieren. Gut, die Serie hat ihre Fans, aber auch die werden wohl irgendwann überdrüssig der ewig dahingezogenen ″Fahlheit″ des Hörspiels.
Nichts desto trotz kann aber auch immer wieder viel Positives über Gabriel Burns und seine Abenteuer sagen. Jede einzelne Folge, sei sie noch so undurchdringbar verworren, fesselt durch prickelnde Spannung und eine sagenhafte Atmosphäre. Nicht zuletzt dieser wegen hat die Serie so viele treue Anhänger. Selbst wenn man (wie ich) der Handlung nicht mehr ganz folgen kann, muss man dennoch einfach begeistert von der Umsetzung sein. Bei kaum einer anderen Hörspielreihe wird dem Hörer die Düsterkeit, die Monotonie, die ″Verzweiflung″ könnte man sagen, so stark spürbar rüber gebracht wie bei hier. Die eingängig melodiöse Musikuntermalung ist unverkennbar, und trägt ebenso zu dieser ″Stille″ bei, die einkehrt wenn man einer Folge von Gabriel Burns lauscht. Besonders schön ist das im Vergleich ganz anders gestaltete Intro. Die wunderbare Stimme des leider bereits verstorbenen Hans Paetsch erinnert mehr an vergangene Kindertage, in denen Opa uns auf dem heimeligen Sofa eine seiner vielen Geschichten erzählt hat. Gar nicht passend zum Thema Gabriel Burns, oder aber vielleicht gerade deswegen doch so stimmig. Man kann gar nicht genug davon hören.
Auch technisch gesehen kann man bei dieser Produktion nicht viel aussetzen. Was mir persönlich immer wieder gerne mal aufstösst sind die teils etwas zu laut geratenen Begleitgeräusche, die unter Umständen dazu führen, daß man sich eine Szene wiederholt anhören muss, um die vergleichsweise leisen Stimmen (es wird ja auch gerne einmal geflüstert) verstehen zu können. Kein Grund gleich das Hörspiel abzuschalten, aber dennoch hin und wieder etwas lästig.
Alles in Allem ist Rand der Gezeiten aber wieder einmal ein passables Hörspiel der Reihe, das sich gut und gerne auch zweimal anhören lässt. Gewohnt gut gemacht, spannungsreich und wieder mal höchst mysteriös.. diesmal sogar mit ein paar Erklärungen mehr, die mir persönlich doch sehr geholfen haben.
Da sie sowieso keine andere Wahl haben beschließen die drei nun das Innere des Schiffs genauer zu untersuchen. Sie hören Hundegebell, dem sie in einen düsteren Saal folgen. Alles dort ist mit dickem Staub bedeckt, und an einer langen reichlich gedeckten Tafel sitzen einige reglose Gestalten, fast wie Statuen und von einem grünlichen Leuchten umgeben. Larry bemerkt einen dreibeinigen Hund auf sich zukommen, und erkennt ihn ihm sofort das Tier, das er bereits mehrmals mit der unheimlichen Alten in Bukarest und Mexiko gesehen hat. Fast bricht er in Panik aus, und als dann die Alte tatsächlich auch noch erscheint trennen sich die Wege der drei Ermittler. Larry und Schmidt versuchen vor der Alten zu flüchten, die allerdings riecht nur kurz an Schmidt und verschwindet wieder. Joyce vernimmt aus der Ferne Kinderstimmen, denen sie hinter her hetzt. Larry hört sie noch schreien, aber als er herumwirbelt, sind alle aus seinem Blickfeld verschwunden.
Stunden später erkundet der nervlich angeschlagene Larry noch immer das verlassene Schiff. Er droht den Verstand zu verlieren, als er in einem Lagerraum die Stimme einer Frau aus einem Stahlschrank nach Hilfe rufen hört. Er schnappt sich die nächste Spitzhacke und kann so die Dame im Inneren des Schrankes befreien. Die stellt sich ihm als Maureen (Esther Münch) vor, die Sekretärin von Everett Staunton. Larry ist das fast egal, er ist einfach nur froh ein menschliches, nicht von grünem Licht umgebenes Wesen zu sehen, nachdem er stundenlang alleine durch die unheimliche Anchorage wandern musste.
Maureen fragt als wüsste sie etwas, ob ″es″ doch schief gelaufen wäre, und klärt Larry darüber auf, sie hätte Staunton gewarnt eine solche Expedition zu wagen. Er aber wäre stur geblieben, weil er der Menschheit dringend den Beweis für Übernatürliches liefern wollte. Larry kann die Ironie der Sache nicht übersehen, und bemerkt, daß sie Vancouver hätten gar nicht verlassen müssen um einen fahlen Ort zu Gesicht zu bekommen. Er bittet Maureen ihn zur Kabine von Staunton zu bringen, weil der, obwohl Larry daran zweifelt dass dieser noch lebt, vielleicht der Einzige ist, der sie von diesem Schiff herunter bringen kann.
Während die beiden sich nun auf den Weg machen, erwacht Joyce in einem Lagerraum. Zuerst kann sie die Umgebung kaum wahrnehmen, erkennt aber bald ein Bullauge, und dahinter die Weiten des Ozeans. Nachtblaue Korallen und Seegras sind zu sehen, außerdem unzählige dünne Kinderleiber, die versuchen sich am Schiff festzuhalten. Entsetzt wendet sie sich ab, und entdeckt auch im Inneren des Lagerraums ein paar Kinder, die es geschafft haben müssen an Bord zu kommen. Sie weinen und als Joyce sie fragt vor wem sie sich verstecken, erzählen die Kinder von der Sammlerin, die sie fangen und auf die andere Seite bringen will. Von dort aus müssten sie dann ewig hin und her wandern. Joyce erfährt daß diese Kindern zu Beobachtern oder Vollstreckern gemacht werden, und das die Kinder, deren Haar sich grau verfärbt hat ohne ihre Seelen für immer auf ihrer (Joyce') Seite bleiben müssen.
Larry Newman und Maureen nähern sich der Kabine von Everett Staunton. Bevor sie das Zimmer betreten können muss Larry durch eine von Räucherstäbchen ausgelöste Nebelschwade treten, er zögert sich zwar, lässt sich aber von Maureen dazu überreden, da sie nur so zu Staunton gelangen können.
Der sitzt in einem völlig kargen Zimmer. Das einzige Möbelstück im Raum ist eine einfache Reismatte. Entsetzt stellt Larry fest daß die Augenhöhlen des Reeders leer und vernarbt sind, und durch ein kurzes Gespräch mit diesem, erfährt er von der Verstümmlung die sich Staunton (Gerald Paradies) selbst zugefügt hat, nach dem er einen Blick auf die andere Seite hatten werfen können. Er sah sich bestätigt in den Gründen der menschlichen Ängste und verbrannte daraufhin seine Augäpfel, was die Erinnerung vernichten sollte.
Nun erklärt er Larry dass sie sich in einer Zwischenwelt aufhalten, die weder dem Leben noch dem Tod zugehörig ist. Er bemerkt daß Larry nicht allein gekommen ist, und als dieser ihm von Maureen erzählt wird Everett einiges klar. Er erzählt Larry daß Maureen nie das Schiff betreten hat, da sie sich eine Woche vor der Abfahrt mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben nahm. Dies bringt nun auch Maureen nach vorne, und die erklärt daß sie von ″Ihnen″ ein Geschäft vorgeschlagen bekommen hatte, daß sie an nahm. Sie bedankt sich bei Larry, weil sie ohne ihn niemals hätte in Stauntons Kabine gelangen können. Aus unerfindlichen Gründen allerdings lässt sie die beiden Männer aber plötzlich einfach stehen und verschwindet.
Larry lässt sich von Everett einen Fluchtweg erklären, und begibt sich in die Kapitänskajüte, auf deren Balkon der Weg nach draußen sein soll.
Unten im Lager spüren nun die Kinder deutlich daß die Sammlerin, Maureen, sie gewittert hat und sich ihnen nun nähert. Joyce will bei dort bleiben um ihnen zu helfen, doch die bitten sie nur darum ″den Anker″ zu retten. Als eins der Kind Joyce erneut berührt wird sie aufs Deck teleportiert und landet unsanft auf dem Promenadendeck, wo sie auf Schmidt trifft der gerade dabei ist das Beiboot von seiner Halterung zu lösen.
Larry kann die beiden vom Balkon aus sehen, doch sind sie leider viel zu weit weg um ihn hören zu können. Er klettert die Stiege an der Bordwand empor, wird aber oben erneut von Maureen aufgehalten. Die will gerade dafür sorgen, daß Larry Newman in die sich unter ihm befindende Schiffsschraube stürzt, als Schmidt sie mit einem heftigen Axtschlag kurzerhand enthauptet. Erleichtert klettert Larry nun nach oben und trifft auf Joyce, die auf seine Frage wie sie es so schnell zu ihm geschafft hatten, schmunzelnd auf die Vorteile einer Möbius-Schleife hinweist.
Während sich plötzlich Risse im Schornstein der Anchorage bilden und schwarzer Rauch aufsteigt, kann Schmidt endlich das Beiboot losmachen, und sie können dem sinkenden Schiff entkommen.
Völlig entkräftet erreichen die Ruderer nach Stunden endlich das Festland vor Vancouver, wo Bakerman sie bereits erwartet. Sie berichten ihm von allen Vorfällen, und Bakerman scheint zufrieden. Er schickt Joyce Kramer und Larry Newman nach Hause, nimmt aber Schmidt zu einem kurzen Gespräch zur Seite. Während er einen ominösen Metallkoffer öffnet, weist er Schmidt darauf hin, daß es nun an der Zeit wäre nicht mehr nur auf die eigene Unversehrtheit zu achten, und fragt ihn ob er (Schmidt) dazu bereit wäre Opfer zu bringen.
Was kann man zu Gabriel Burns sagen?
Ich verfolge die Serie, mit Ausnahme von ein paar Folgen, schon seit Beginn der Reihe, doch muss ich leider immer wieder feststellen, daß es mir schwer fällt der Handlung im Feinen zu folgen. Der rote Faden, der sich einmal quer von Folge zu Folge durch zieht ist noch verständlich, den verschiedenen neuen Begebenheiten allerdings ist es schwierig nachzukommen, da nur sehr spärlich an der Auflösung diverser rätselhafter Ereignisse gearbeitet wird. Trotz allem fesselt jede Story für sich den Zuhörer, zumindest diejenigen die noch nicht die Hoffnung auf eine baldige Erkenntnis aufgegeben haben. Ich für meinen Teil jedenfalls würde mir von den Machern der Gabriel Burns Reihe wünschen sich eine eine hübsche, runde Folgenzahl auszudenken, die Lösung sämtlicher Geheimnisse bis dahin preis zugeben, und dann mit einem fulminanten Finale der Serie ihr verdientes Ende zu schenken. Ich mag Gabriel Burns, würde es allerdings bevorzugen den Fans ein schönes Ende mit Schrecken, als einen (schon beim Hören schmerzende Gehirnwindungen verursachenden) Schrecken ohne Ende zu präsentieren. Gut, die Serie hat ihre Fans, aber auch die werden wohl irgendwann überdrüssig der ewig dahingezogenen ″Fahlheit″ des Hörspiels.
Nichts desto trotz kann aber auch immer wieder viel Positives über Gabriel Burns und seine Abenteuer sagen. Jede einzelne Folge, sei sie noch so undurchdringbar verworren, fesselt durch prickelnde Spannung und eine sagenhafte Atmosphäre. Nicht zuletzt dieser wegen hat die Serie so viele treue Anhänger. Selbst wenn man (wie ich) der Handlung nicht mehr ganz folgen kann, muss man dennoch einfach begeistert von der Umsetzung sein. Bei kaum einer anderen Hörspielreihe wird dem Hörer die Düsterkeit, die Monotonie, die ″Verzweiflung″ könnte man sagen, so stark spürbar rüber gebracht wie bei hier. Die eingängig melodiöse Musikuntermalung ist unverkennbar, und trägt ebenso zu dieser ″Stille″ bei, die einkehrt wenn man einer Folge von Gabriel Burns lauscht. Besonders schön ist das im Vergleich ganz anders gestaltete Intro. Die wunderbare Stimme des leider bereits verstorbenen Hans Paetsch erinnert mehr an vergangene Kindertage, in denen Opa uns auf dem heimeligen Sofa eine seiner vielen Geschichten erzählt hat. Gar nicht passend zum Thema Gabriel Burns, oder aber vielleicht gerade deswegen doch so stimmig. Man kann gar nicht genug davon hören.
Auch technisch gesehen kann man bei dieser Produktion nicht viel aussetzen. Was mir persönlich immer wieder gerne mal aufstösst sind die teils etwas zu laut geratenen Begleitgeräusche, die unter Umständen dazu führen, daß man sich eine Szene wiederholt anhören muss, um die vergleichsweise leisen Stimmen (es wird ja auch gerne einmal geflüstert) verstehen zu können. Kein Grund gleich das Hörspiel abzuschalten, aber dennoch hin und wieder etwas lästig.
Alles in Allem ist Rand der Gezeiten aber wieder einmal ein passables Hörspiel der Reihe, das sich gut und gerne auch zweimal anhören lässt. Gewohnt gut gemacht, spannungsreich und wieder mal höchst mysteriös.. diesmal sogar mit ein paar Erklärungen mehr, die mir persönlich doch sehr geholfen haben.