Gabriel Burns -32- die, die nicht bluten
Mit "die, die nicht bluten" ist nun zum wiederholten Male ein Burn'sches Meisterwerk auf dem Hause Sassenberg erschienen. Wie immer atmosphärisch rund um gelungen, ist in dieser Folge der Gruselfaktor deutlich hervozuheben. Ein kurzer Besuch im gefallenen Vancouver - noch immer leergefegt, von der Welt vergessen, eine Stadt die selbst am Tage in Finsternis liegt, ist da nur der Anfang. Der wirkliche Horror begegnet dem Hörer tatsächlich erst im entfernten Fairmont Chateau, einem Hotel das zum Voratslager eines Monsters umfunktioniert wurde. Wilde Komaträume, zombieähnliche Patienten die unerklärlicherweise Gliedmaßen ohne chirurgischen Eingriff einbüßen, und ein unheimlicher Koch, der als Vorkoster des hinduististen Dämons Rakshasa, dem es nach Menschenfleisch gelüstet, erstmal einige Kostproben nimmt. Vielleicht mag es daran gelegen haben, daß ich mir "die, die nicht bluten" während einer langen Autofahrt durch den nächtlichen (ziemlich dunklen) Vogelsberg angehört habe, aber schon von Beginn an krabbelte mir die Gänsehaut über den Rücken.
Die Handlung um Steven, Bakerman und das Team vertieft sich, und die Auswirkungen vergangener Ereignisse spiegeln sich deutlich im aktuellen Geschehen. So treffen wir Nicolas Skelton wieder, einen alten Bekannten aus "Staub der Toten" (Folge 20 der Reihe) den Bakerman eigentlich in Sicherheit wähnt - der jetzt aber auch ein Opfer des Dämons werden soll. Ebenso wie Jana Heseltine, Stevens Burns ehemalige Geliebte, die nach all dem Grauen in "Nebelsee" (Folge 8 der Reihe) in Fairmont Chateau eine Therapie besucht, und ebenso wie viele andere hilflos dem Monster ausgeliefert ist.
Kennern werden diese Verstrickungen (zu älteren Folgen) im Kopf geblieben sein, Einsteiger in die Serie sollten sich aber vielleicht doch zuerst die anderen bereits erschienenen Teile besorgen - des besseren Verständnisses wegen. Gabriel Burns ist gewiss keine Serie in die man einfach so einsteigt, und selbst die Fans müssen dann und wann nochmal einmal nachhören, da dem Verlauf der Geschichte manchmal etwas schwieriger zu folgen ist.
Besonders gelungen empfand ich diesmal die bereits erwähnten Komaträume, bzw. den Komatraum von Jana in der sie ihre Vergangenheit mit Steven noch einmal durchlebt, während Stevens Geist verzweifelt versucht sie vor dem Übel auf Mount Temple zu warnen. Hier wird sehr deutlich wir sehr sich Stevens Kräfte nach dem Vorfall in Vancouver verstärkt haben, da er sich scheinbar permanent zwischen den Horizonten bewegt während die Fahlen die Jagd auf ihn weiter ausdehnen.
Über die Leistung der Sprecher ist wie gewohnt nur Positives zu vermelden. Volker Sassenberg hat einfach ein gutes Händchen für Besetzungen und schafft es immer wieder neben den hervorragenden Stammsprechern auch Gastprecher nicht minderen Maßes zu engagieren.
Für mich nach wie vor das Highlight: Die musikalischen Arrangements und gut gesetzten Effekte, ohne die die bedrückende Atmosphäre der Serie nur halb so fantastisch wäre - meiner Meinung nach gibt es derzeit nur wenige andere Hörspielserien auf dem Markt die Ähnliches schaffen.
Gabriel Burns "die, die nicht bluten" ist sehr empfehlenswert - aber nichts für schwache Gemüter oder Jugendliche unter 12 Jahren.
Kommentare
ich wollte mich eigendlich schon lange mal hier anmelden war ich doch bis jetzt Teil der "schweigenden" Mehrheit. Jetzt hat mich diese Rezi aber doch dazu bewogen.
Nicht das irgend etwas auszusetzen hätte an ihr. Nein, ich finde sie sehr gelungen. Nur eine Anmerkung hätte ich: Dein letzter Satz steht fast so auf jeder der Folgen und ist, in diversen Foren, längst ein Runnig Gag geworden. Gabriel Burns ist keinesfalls was für 12 Jährige! Gerade die rezessierte Folge hat ein paar heftige Gore-Effekte und auch davor gab es schon das eine oder andere, "hübsche Effektchen" (ich denke da nur an Stephens Fingeramputation).
Für die, die GB nicht kennen sollten: Diese Serie ist, trotz der erwähnten Stellen, mit Sicherheit keine Splatter-Serie sondern wohl das Beste was der Deutsche Hörspielgruselmarkt zu bieten hat
Der Noir
Erstmal vielen Dank für das nette Wort über die Rezi.
Mir ist grade, vielleicht liegts an der Hitze draußen, nicht ganz klar was genau Du mir jetzt eigentlich vermitteln willst. Findest Du es unnötig sowas in einer Rezension zu erwähnen? Liegts an der Formulierung? Was genau stört denn?
Sorry, ich treib mich schon lange (bewusst) nicht mehr in Foren um, also... Klär mich auf
LG, Tina
Auf allen GB CDs steht normalerweise die Altersfreigabe: Ab 12. Und ich hab beim schnellen Lesen doch tatsächlich überlesen das du "NICHTS für ... und Kinder unter..." geschrieben hast.
Da nehm ich doch auch mal die Hitze als Entschuldigung
Und weil Du ja jetzt sogar schon zum 2. Mal nicht stiller Leser warst, hoffe ich doch demnächst mehr Meinungen zu hören.