Zeitkugel 10 - Die Königin von Saba
Die Königin von Saba
Ihr und ihrer Begegnung mit König Salomo waren gleich zwei der Zeitkugelhefte gewidmet. Sie stellen den einzigen Doppelband innerhalb der damaligen Serie dar und sind jetzt von Udo Mörsch liebevoll überarbeitet und in einem Band zusammengefasst worden.
Im Unterschied zu den bisherigen neuen Zeitkugelbänden wird diesmal auf eine neu geschriebene Vorgeschichte verzichtet. Im Grunde werden die beiden alten Romane einfach hintereinander gesetzt, nur dass man jeweils einmal auf die An- und Abreise verzichtet. Die erste Hälfte spielt in der Heimat der Königin von Saba und befasst sich mit Palastintrigen, der zweite Teil schwenkt dann ins Reich von König Salomo und schildert den Staatsbesuch der Königin und die daraus resultierenden Folgen.
Die beiden Ursprungsromane stammen aus der "goldenen Zeit" der Zeitkugel und Horst Hübner (P.Eisenhuth) liefert dort alles, was in den siebziger Jahren die Faszination dieser Serie ausgemacht hat: Liebe zum historischen Detail, aufgelockert durch spannende Action-Einlagen und witzig-ironische Wortgeplänkel zwischen den drei Zeitreisenden. Auch heute ist es noch packend, wenn die drei in der jemenitischen Wüste auf einen Mandrak-Tempel und vermeintlich ausgestorbene prähistorische Tierarten stoßen. Nicht zu vergessen, dass Entsetzen der drei als phönizische Kaufleute getarnten Hauptakteure angesichts von Menschenopfern des Mandrak-Kultes. Auch der Staatsbesuch der Königin beim jüdischen König Salomo und das sich daraus entwickelnde Kräftemessen zwischen den beiden Persönlichkeiten ist spannend und mitreissend geschildert. Aufgelockert wird die Historie durch Intrigen und heimtückische Angriffe, bei denen die Zeitreisenden entweder die Fäuste sprechen lassen müssen oder ihre Lähmstrahler zum Einsatz bringen. Und Hübner versteht es geschickt, auch fantastische Elemente in die Handlung einzubauen.
Die Bearbeitung durch Udo Mörsch ist diesmal überaus gelungen. Die alten Sprachtranslatoren wurden z.B. durch modernste NASA-Technik ersetzt. Ein stecknadelkopfgroßer Empfänger im Innenohr der Zeitreisenden und eine im Bereichdes Kehlkopfes implementierte Sprachmembran ermöglichen die Verständigung mit den Menschen des Altertums. Behutsam wird an vielen Stellen das historische Wissen um die damalige Zeit unterfüttert und auf den neuesten Stand gebraucht. Durch das Titelbild, eine Reproduktion von Gulio Rosatis "Picking the favoutite", und zwei weitere stimmige Gemäldereproduktionen im Innenteil gewinnt der Band auch eine besondere ästhetische Gestalt. Ergänzt wird das Ganze durch das Zeitkugel-Magazin. Dort findet man nicht nur harte historische Fakten und die neuesten Theorien, sondern auch Buch- und DVD-Tips zum Thema.
Fazit: Absolut empfehlenswert für alle alten Freunde der Zeitkugel und für jeden Liebhaber historischer Abenteuer.