Schrei der Angst (1) Feeder
Der Klappentext spricht es bereits an. Es geht um einen perversen Serienmörder, dem Feeder. Qualvoll mästet er Frauen zu Tode und tötet so ziemlich jeden, der sich ihm dabei in den Weg stellt. Von der Thematik erinnert dieses Hörvergnügen in Teilen an Filme wie "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer". Feeder ist jedoch in Sachen Brutalität nochmal ein paar Nummern härter, auch wenn hier der visuelle Effekt natürlich wegzudenken ist.
Actionszenen gibt es ebenfalls zuhauf, so dass es an Kurzweiligkeit nicht mangelt. Dennoch habe ich stellenweise Schwierigkeiten mit dem Inhalt. Da kommt nur wenig Atmosphäre auf. Bei vielen Szenen eigentlich gar keine. Das liegt an zum Teil emotionslosen Sprechereinlagen. Dabei weiß ich nicht, ob es gewollt ist, hier ein Null-Gefühl-Effekt wirken zu lassen, oder ob es einfach Koordinationsprobleme bei der Regie gab. Wenn Ersteres der Fall war, dann hat mir das nicht zugesagt. Wenn Letzteres das Problem ist, dann bitte beim nächsten Mal mehr Fingerspitzengefühl. Klar die Leute, die Feeder gemacht haben, stammen vom Film, wo man Gefühle auch mit Mimik zeigt. Im Hörspiel muss das anders transportiert werden.
Der Erzähler Arndt Schmöle hat einen großen Part in diesem 2 CD-Hörspiel. Er nimmt sogar ein bisschen zuviel Raum ein. Das passt zwar zur Geschichte, da hierdurch auch viel Bildliches transportiert wird, aber ich finde auch sein Spiel stellenweise zu kalt und gefühllos. Auch stimmlich ist er für ein Horrorhörspiel nicht ganz so mein Geschmack, doch das soll nicht Maßstab sein.
Soundtechnisch hat man alles richtig gemacht. Wenn Blut fliesst oder Knochen brechen, wird das akustisch immer perfekt dargestellt so das die berühmten Bilder im Kopf entstehen und aus Feeder das geworden ist, was man geplant hat. Ein Non-Visuelles Horrorvergnügen. Die Musik trägt ebenfalls zum Aufbau bei. So entsteht dann an einigen Punkten doch noch etwas Atmosphäre.
Fazit: Solides und spannendes Hörspiel mit verträglichen Schwächen für einen Erstling, wenn auch die Gesamtlänge der Geschichte ruhig kürzer hätte ausfallen können.