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Go West! - 18. Juni 2019

Go WestWieder der ›Westen‹
18. Juni 2019

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Pony Express Stables von St. Joseph.Missouri, Jesse James und der Pony Express
Schon der Name unseres nächsten Ziels verheißt Abenteuer: Wir befinden uns in St. Joseph (Missouri). Im 19. Jh. war diese Stadt neben St. Louis ein Zentrum des Handels mit den westlichen Gebieten. Zunächst war es der Pelzhandel; dann wurde St. Joseph zu einem Ausrüstungszentrum für Wagentrecks nach Westen.
1859 begann von hier aus der legendäre Pony Express. Hier lebte unerkannt der gefährlichste Bandit seiner Zeit – Jesse James.

Wir besuchten zunächst die Pony Express Ställe. Von hier aus galoppierten die Reiter zum Ufer des Missouri, setzten mit einer Fähre über und jagten in die Ebenen von Kansas hinaus, um 10 Tage später in Kalifornien anzukommen. Der erste Reiter war vermutlich Johnny Frye.

Es war ein Unternehmen der Superlative. Über 500 der besten Reitpferde Amerikas wurden gekauft, über 150 jugendliche Reiter ab 14 Jahre (Waisen bevorzugt) saßen im Sattel des Unternehmens. An die 190 Wechselstationen an der rd. 2.000 Meilen langen Strecke warteten auf die Reiter.

Als die Postlinie 1861 eingestellt wurde, weil die Telegrafenlinie durch den Kontinent fertig war, waren die Gründer - Russell, Majors und Waddell – bankrott. Die Unterhaltskosten hatten jeglichen Gewinn verschlungen. Gleichwohl ging der Pony Express als eines der kühnsten Pionierunternehmen in die Geschichte ein. (Bild 583 – 588)

1881 erschoß Robert Ford den meistgesuchten Banditen seiner Zeit, Jesse James, hinterrücks in seinem Haus in St. Joseph. Der "dreckige kleine Feigling", als der er später bezeichnet wurde, war gerade 20 Jahre alt und Mitglied der letzten Bande des Jesse James gewesen.

Das Haus von Jesse James, der mit seiner Familie als "Mr. Howard" hier lebte, steht heute unweit der Pony Express-Ställe. (Bild 589)

Das luxuriöseste Hotel von St. Joseph war das Patee-Haus, das 1858 erbaut wurde. Im Erdgeschoß befand sich das Büro des Pony Express. Während des Bürgerkrieges war hier das Hauptquartier der Armee.

Nachdem Jesse James erschossen worden war, mietete seine Frau mit den Kindern und mit Jesse James' Mutter für einige Tage Zimmer hier, um sich vor der Öffentlichkeit abzuschotten. (Bild 590 – 595)

Der Teil von St. Joseph, in dem sich die Pony-Express-Ställe und das grandiose Patee-Haus befinden, gehörte einmal zu den wohlhabendsten Stadtvierteln. Davon ist leider nicht viel geblieben. Aber Hinweise auf die große Geschichte von St. Joseph finden sich überall. (Bild 596 – 599)

In den frühen 1990er Jahren habe ich das bis heute einzige deutsche Fachbuch über den Pony Express geschrieben - leider restlos vergriffen. St. Joseph habe ich wohl zehnmal besucht. Immer wieder faszinierend, weil der alte Stadtteil mit den historischen Ställen eine ganz eigene Aura verströmt. (Bild 600 -603)

 


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