Go West! - 19. Juni 2019
Wieder der ›Westen‹
19. Juni 2019
Missouri, Jesse James und der Pony Express
Der heutige Tag fiel im wahrsten Sinne des Wortes “ins Wasser”. Nach einem guten Start in St. Joseph steuerten wir den Staat Nebraska an. Unser Ziel war das große “Heimstätten-Museum”, das Denkmal für die Millionen von Heimstättensiedlern, die die Great Plains urbar machten.
Es sollte eine lockere 2-Stunden-Tour werden – am Ende waren wir über 4 Stunden unterwegs und mußten gewaltige Umwege fahren; denn weite Gebiete des Farmlandes im Osten von Kansas und Nebraska sind seit dem Frühjahr katastrophal überflutet. Viele Highways sind gesperrt, auch die Interstate-Autobahnen sind betroffen. Farmen liegen wie Inseln in dieser Wasserwüste, die ich vom Auto durch das Seitenfenster während der Fahrt fotografierte.
Die Farmer sind nur zu bedauern. Ihre diesjährigen Ernten sind vernichtet. Viele Tiere sind ertrunken. Häuser mußten aufgegeben werden.
Ich hatte im März/April davon gehört, war aber davon ausgegangen, daß das Wasser des Missouri und seiner Nebenarme sich zurückgezogen hatte. Das war nicht der Fall. Für uns war es ärgerlich - zumal es am Nachmittag auch noch zu regnen begann. Für die Betroffenen ist es eine Tragödie. (Bild 604 – 607)
Trotz aller Hindernisse erreichten wir die kleine Gemeinde Beatrice in Nebraska mit dem gewaltigen Homestead Museum Amerikas. Das Gebäude steht auf dem Land von Daniel Freeman, offiziell dem ersten Heimstättensiedler Amerikas, der am 1. Januar 1863 – bevor er als Unionssoldat in den Bürgerkrieg zog – seine Parzelle eintragen ließ. Mit seiner Familie trug er dazu bei, daß eine blühende Siedlerkolonie entstand. Millionen sollten ihm folgen, bis in den 1970er Jahren der letzte Heimstättensiedler eine Parzelle beantragte und hier bis 1993 lebte. Danach wurde das Gesetz nivelliert. Es war das erfolgreichste Heimstättengesetz der Welt. (Bild 608 – 618)