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Go West! - 18. Juni 2022

Go WestPittsburgh und eine große Ehre
18. Juni 2022

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Dr. Andrew Masich interviewt michPittsburgh und eine große Ehre
Ein absolutes Highlight unserer Tour steht an. Wir haben – wie schon erwähnt - gestern Pittsburgh erreicht. Die einstige Industriestadt liegt im Herzen des Gebietes, in dem im 18. Jh. der Franzosen-&-Indianerkrieg tobte. Hier entschied sich das Schicksal Amerikas. Hätten die Engländer diesen Krieg verloren, würde Amerika heute wohl Französisch sprechen. An der Gabelung der Flüsse Ohio und Susquehanna entstand Fort Duquesne, das die Briten schließlich eroberten und in Fort Pitt umtauften. Daraus wurde die Stadt Pittsburgh.

Im JOHN HEINZ HISTORY CENTER, dem größten historischen Museum des Staates, empfing uns mein alter Freund Dr. ANDREW MASICH, Präsident der Historischen Gesellschaft. Er gab uns eine kurze, aber intensive Führung durch dieses gigantische Museum.

Aber wir hatten uns für diesen 17. Juni viel vorgenommen.

Am Vormittag hatten wir Jumonville Glen besucht, die Waldschlucht, in der George Washington als junger Oberst eine französische Patrouille niedermachen ließ und damit einen Weltkrieg auslöste. In Fort Necessity musste er erstmals in seinem Leben kapitulieren, und wir gingen ein Stück weit auf der Braddock Road, auf der die Engländer von Franzosen und Indianern angegriffen und vernichtend geschlagen wurden. Hier befand sich das Grab, in dem General Braddock bestattet wurde, bis seine sterblichen Überreste irgendwann von Straßenarbeitern gefunden und in einem würdigen Grab beigesetzt wurden. (Bild 498 - 504)


Nach unserer Rückkehr von den Schlachtfeldern, empfing uns der Direktor des größten historischen Museums von Pennsylvania, Andy Masich und gab uns eine persönliche Führung durch dieses grandiose Haus. Wir sahen noch einmal die Ausstellung über den Franzosen-&-Indianerkrieg, die Geschichte von John Heinz, der mit seinem Ketchup von Pittsburgh aus die Welt eroberte, und mehrere andere einzigartige Präsentationen des Museums.

Das Foto zeigt Karen und mich, Andy und unsere Reisenden. (Bild 505)

Am Nachmittag dieses Tages kam es dann für mich zu einem persönlichen Höhepunkt.

Dr. Andrew Masich und sein Stab hatten die Präsentation der amerikanischen Ausgabe meines Buches DIE WELT IN FLAMMEN (THE WORLD ON FIRE) organisiert. Meiner Kenntnis nach wurde zum allererstenmal ein deutscher Autor mit seiner Arbeit in einem Museum der SMITHSONIAN INSTITUTION, der größten wissenschaftlichen Forschungsinstitution der USA, vorgestellt. Selbst für Amerikaner gehört es zu den größten Ehren, in einem solchen Rahmen präsentiert zu werden – geschweige denn für einen Nicht-Amerikaner.

Ich hatte anfangs geglaubt, dass ich aus meinem Buch lesen würde. Aber Andy hatte eine andere Idee - er präsentierte MICH in einer Art Talkshow. Er hatte durch seinen Stab eine Art Videodarstellung über mein Leben zusammenstellen lassen, und er stellte mir Fragen über meinen Werdegang, über das, was ich in meinem Leben geschrieben und als Verleger produziert hatte, über meine Reisen in den USA in den letzten über 40 Jahren und über meine Pläne. Sein Konzept war: Das Thema meines Buches war den meisten Zuhörern bekannt; aber sie wollten etwas über den Autor wissen.

Es ist nicht zu viel gesagt, dass dem zahlreich erschienenen Publikum fast der Mund offenstehen blieb. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass es keinen einzigen Amerikaner im Raum gab, der so viel von den USA gesehen hatte wie ich. Darüber wollten die Zuschauer am Ende mehr wissen als über mein Buch. Viele wollten sich mit mir fotografieren lassen.

Andy wies darauf hin, dass ich um die 70 Sachbücher über amerikanische Geschichte geschrieben und über 250 Fachbücher als Verleger herausgebracht habe. Er wies auch auf meine Arbeit als Romanautor hin - für ihn ein völlig natürlicher Zusammenhang, wie für die meisten amerikanischen Wissenschaftler, der von den Zuschauern mit Beifall aufgenommen wurde. Denen erklärte ich, dass Geschichte - auch Wissenschaft - auch immer etwas mit Legende und Romantik zu tun hat, wenn man die Menschen als Leser erreichen und ihnen etwas mitgeben will, das im Gedächtnis bleibt. Legende und Romantik gehören zum Leben wie nackte Fakten. Die Kenntnis der Tatsachen ist wichtig, aber Fakten werden durch Emotionen lebendig. Diese Linie verfolgen viele angelsächsische Autoren und Wissenschaftler, und das war auch immer mein Credo.

Andrew Masich präsentierte eine Auswahl meiner Bücher, stellte unser MAGAZIN FÜR AMERIKANISTIK vor und zeigte Werke, die ich als Verleger betreut hatte, wie etwa die Festschrift PEOPLE OF THE BUFFALO für den großen Ethnologen John Ewers oder die Werke von Colin Taylor, einem der bedeutendsten Indianerforscher der Welt.
 
Fast alle Besucher kauften mein Buch. Nach der Veranstaltung musste ich noch lange meine Unterschrift leisten.

Was nicht heute Abend verkauft wurde, geht jetzt in den Shop des Museums.

Ich muss sagen, dass ich mich nicht nur hoch geehrt, sondern auch demütig gefühlt habe. Noch nie bin ich in den USA – oder sonstwo auf der Welt – so gepriesen worden.

Ich kann nur DANKE sagen. (Bild 506 - 508)

 


In Denver

Go WestDie erste Gruppe


Die zweite Gruppe

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