Perry Rhodan Action: Der Demetria-Zyklus 2 - Sturm der Kriegsandroiden
Sturm der Kriegsandroiden
Perry Rhodan
Action: Der
Demetria-Zyklus 2
von Christian Montillon
erschienen: 18. April 2008 (Deutschland)
65 Seiten, 1.85
VPM
Es ging ja ganz schön hoch
her in Trafalgars Killer, dem ersten Band von Perry Rhodan Action,
dem jüngsten Ableger von Deutschlands erfolgreichster SF-Serie. Nur mit Mühe
überlebte Rhodan einen Anschlag, und als er die Spur der Attentäter aufnimmt,
läuft er in einen Hinterhalt. Gestrandet auf einem Planeten, dessen Vegetation
ein einziger Dschungel ist, muss er zusammen mit einigen Gefährten gegen
mörderische Kampfroboter bestehen, die die Terraner unerbittlich jagen, während
er gleichzeitig die Waffenplattform ausschalten will, die sein Raumschiff zum
Absturz gebracht hat.
Eine interessante Story,
viel Action und eine gute Portion Dramatik der Auftaktband von PRA
hatte eine Menge zu bieten. Ob Band zwei da mithalten kann?
Inhaltlich
jedenfalls schließt man nahezu nahtlos an den Auftaktband an und löst den
Cliffhanger auf, mit dem dieser geendet hat.
Nachdem
Perry Rhodan und der Teleporter Tako Kakuta die Waffenbasis der Androiden
zerstört haben, sieht ihre Lage alles andere als rosig aus: Tako ist schwer
verwundet und ringt mit dem Tod, und auch um Rhodans Gesundheit steht es nicht
zum Besten.
Zwar
gelingt es den beiden Terranern, ihre Kameraden wiederzufinden, doch das ändert
nichts an ihren Problemen. Schwer bewaffnete Roboter machen Jagd auf sie und
zwingen sie zu einer halsbrecherischen Flucht durch den Dschungel von
Trafalgar.
Auch
in der Hauptstadt der Kolonie, in Trafalgar City, herrscht Krisenstimmung: Zwar
konnte ein erster Angriff der feindlichen Androiden erfolgreich abgewehrt werden,
doch der Sieg wurde allzu teuer erkauft. Hunderte von Menschen mussten ihr
Leben lassen, Tausende sind verletzt, und viele Gebäude liegen in Trümmern.
Als
Rhodan und seine überlebenden Gefährten endlich in der Stadt ankommen, holt der
Feind zum entscheidenden Schlag aus und startet eine Großoffensive...
Der
Serientitel verspricht wirklich nicht zu viel: Action gibt es hier im
Überfluss. Schon Band eins hat ja mächtig auf den Putz gehauen, doch der zweite
Roman setzt noch einen drauf: Christian Montillon geht, was die Actionsequenzen
angeht, so richtig in die Vollen und jagt die Protagonisten des Romanhefts von
einer brenzligen Situation in die nächste.
Es
wird gerannt, geschossen und gekämpft, was das Zeug hält. Kaum ist eine
Schlacht geschlagen, steht die nächste an. Die Geschichte ist unglaublich
temporeich, und erst auf den letzten Seiten des Romans wird es ein wenig
ruhiger, so dass die Charaktere, aber auch die Leser, endlich mal Luft holen
können.
Die
einzelnen Kampfsequenzen sind dabei gut geschildert. Christian beweist ja alle
drei Monate bei Torn wieder, dass ihm Actioneinlagen liegen, und auch
bei PRA lässt er nichts anbrennen. Spannung und Dramatik sind
garantiert, insbesondere auch deshalb, weil der Autor sich nicht scheut, den
ein oder anderen Charakter vorzeitig aufs Abstellgleis zu schieben, sprich zu
töten.
Doch
ein klein wenig Kritik ist angebracht: Bei all der Action bleiben die Handlung
und die Protagonisten des Romans ein wenig auf der Strecke.
Was
die Figuren anbelangt: Außer auf Milton Schramm, einen jungen Angehörigen der
Solaren Abwehr, der eine zentrale Rolle in diesem Heftroman spielt, wird
eigentlich auf keine Person näher eingegangen (wenn man einmal von den kurzen
Szenen absieht, die Tako im Medizin-Delirium verbringt, die aber recht
unbedeutend und unauffällig sind). Robert Feldhoff hat die wichtigsten Personen
und ihre Eigenarten in Trafalgars Killer eingeführt, und Montillon hängt
sich einfach dran, ohne weiter in die Tiefe zu gehen.
Man
kann sich darüber streiten, in wie weit es nötig gewesen wäre, die Figuren noch
weiter auszubauen. Dass stattdessen die Action im Vordergrund steht, finde ich
persönlich okay; die allermeisten Akteure sind dem Leser ja sowieso schon aus
Band eins bekannt, und da der zweite Roman direkt an diesen anschließt, ist es
nicht unbedingt erforderlich, jede einzelne Gestalt noch einmal aufs Genaueste
hin zu charakterisieren.
Was
nun die Handlung anbelangt: Diese ist so gut wie nicht existent. Sicher, es
geschieht eine Menge in diesem Roman; es wird geschossen und gekämpft und
kaputt gemacht, was nur kaputt zu machen ist. Wirklich viel passieren tut
allerdings nicht, außer dass eben gekämpft wird. Erst gegen Ende des Romans
wird der Plot des Zykluses noch einmal ein wenig vorangetrieben.
Auch
hier dürften sich die Geister wieder scheiden. Die einen werden kritisieren,
dass die Handlung der Action zuliebe geopfert wurde, die anderen sind ob den
von den in ihrer Darstellung her an Egoshooter erinnernden Geschehnissen
begeistert. Ich muss zugeben, dass ich zu letzterer Gruppe gehöre.
Mal
ehrlich, die Serie heißt doch nun mal Perry Rhodan Action, oder?
Da muss es doch einfach mal erlaubt sein, dass es so richtig schön kracht, ohne
dass eine tiefschürfende Story in die (mehr oder weniger stark ausgeprägte) Handlung
integriert wird.
Christian
jedenfalls scheint eine Menge Spaß beim Schreiben gehabt zu haben. Die Story
ist dynamisch und mitreißend, und dass eigentlich so gut wie nichts von
Substanz geschehen ist, merkt man erst im Nachhinein, wenn man einmal genauer
über den Roman nachdenkt. Beim Lesen an sich wird man auch ohne schwere Inhalte
bestens unterhalten.
Sturm
der Kriegsandroiden ist ein
dramatischer Sci-Fi-Actioner, der alle Freunde von Egoshootern à la Halo oder
von Büchern im Stile der Werke von Matthew Reilly, was die Menge an Action
angeht, begeistern dürfte. Damit schließt er nahtlos an Band eins an und ist
eine tolle Fortsetzung von PRA.
Auf
jeden Fall macht er Lust darauf, die Reihe weiterhin mit zu verfolgen, auch
wenn der nächste Roman tatsächlich ein klein wenig mehr Handlung beinhalten
dürfte...
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