Blutiges - Unheimliches - Splatter (06. März 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
06. März 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Magier des Schreckens
(The Mad Magician)
mit Vincent Price, Mary Murphy, Eva Gabor, John Emery, Donald Randolph, Lenita Lane, Patrick O'Neal, Jay Novello
Regie: John Brahm
Drehbuch: Crane Wilbur
Kamera: Bert Glennon
Musik: Arthur Lange / Emil Newman
FSK 16
USA / 1954

Der Zauberer und Verwandlungskünstler Don Gallico (Vincent Price) sieht sich als verkanntes Genie und ist es leid, neue magische Tricks für andere Künstler zu erfinden. Als sein Chef Ormond ihm dies verweigert und seine Tricks auch noch an den Erzrivalen Rinaldi verkauft, dreht Don Galico durch und wird zum Mörder. Damit steht er aber vor dem Problem, wie er die Leiche loszuwerden kann und fängt notgedrungen an, Ormonds Identität anzunehmen. Detektiv Allen Bruce begibt sich auf die Fährte des wahnsinnigen Zauberkünstlers und gerät dabei selbst in Lebensgefahr.



Diese s/w Produktion aus dem Jahr 1954 zeigt wieder einma sehr eindrucksvoll, das Vincent Price nicht umsonst als einer der Darsteller dieser Zeit gehandelt wurde, denn trägt doch insbesondere seine Darstellung des anscheinend wahnsinnigen Zauberkünstlers fast allein diesen Film. Es macht einfach immer wieder sehr viel Spaß, diesem großen Mimen bei der Arbeit zuzusehen, bei der er immer wieder seine große Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt und in allererster Linie durch seine ungeheure Ausdruckskraft auffällt. So verhält es sich auch bei vorliegendem Werk, in dem der von ihm dargestellte Charakter des Don Gallico ganz eindeutig im Focus der Geschichte steht und alle anderen Figuren wie bessere Statisten aussehen lässt, die es extrem schwer haben, gegen sein grandioses Schauspiel anzukommen.

Mit sichtbarer Überzeugung spielt Price den Erfinder neuer und spektakulärer Zaubertricks, der selbst gern zu den großen Magiern gehören möchte, was ihm sein Arbeitgeber Ormond aber immer wieder verweigert, indem er die neuen Tricks an andere bekannte Magier verkauft, die diese dann in ihre Shows einbauen. Dadurch, das das Genie des Don Gallico immer klein gehalten wird, dreht dieser irgendwann durch und wird zum Mörder, der mit der Zeit alle aus dem Weg räumt, die ihm bei seiner wahren Berufung im Wege stehen.

Price gelingt es hier einmal mehr, gerade die Passagen, in denen er zum anscheinend eiskalten Mörder wird, mit einer Brillanz darzustellen, wie es nur ganz wenige Schauspieler der damaligen Zeit konnten und bietet damit eine Kostprobe seines Könnens, an der man sich richtiggehend ergötzen kann. Nun sollte man fairerweise anmerken, das auch die anderen hier agierenden Schauspieler einen durchaus guten Job abliefern, aber durch die ungeheuer starke Präsenz eines Vincent Price nie so richtig zur Geltung kommen und wahrgenommen werden.

Ausser einem überragenden Hauptdarsteller beinhaltet der Film aber auch eine Menge Spannung und verfügt über eine sehr dichte Atmosphäre, die sich konstant durch die gesamte Geschichte zieht, die zu keiner Zeit auch nur annähernd langweilig wirkt, wofür auch schon die ziemlich kurze Laufzeit von knapp 70 Minuten garantiert. Gerade Liebhaber dieser alten Filme dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, denn es ist ganz einfach herrlich, sich von der tollen Grundstimmung in Beschlag nehmen zu lassen und dem Charme dieses Klassikers zu erliegen.

Fazit: "Magier des Schreckens" ist ein herrlicher Klassiker aus den 50er Jahren, der mit einem alles überragendem Vincent Price in der Hauptrolle perfekt besetzt ist und ganzzeitige sehr atmosphärische und sehr kurzweilige Unterhaltung bietet. Die s/w Optik tut ihr Übriges dazu, das hier nostalgische Gefühle aufkommen, denen man sich gern hingibt um so das Geschehen förmlich in sich aufzusaugen.

 

 Death Bell - Tödliche Abschlussprüfung
(Gosa: Pieui Joonggangosa)
mit In-sook Choi, Bum Kim, Gyu-ri Kim, Jeong-hwan Kong, Beom-su Lee, Han Na-Yeon, Shin-ae Yu
Regie: Yoon Hong-Seung
Drehbuch: Yoon Hong-Seung / Kim Eun-Kyeong
Kamera: Seong-ryong Heo
Musik: Jun-seong Kim
Keine Jugendfreigabe
Südkorea / 2008

Es ist Samstag in Seoul. Zwanzig der intelligentesten Schüler und drei Lehrer haben sich in der ansonsten verlassenen Schule versammelt, um einen Vorbereitungskurs für die Universität zu veranstalten. Mitten im Unterricht erklingt plötzlich ein Song und der Fernseher im Klassenzimmer zeigt die Jahrgangsbeste gefesselt in einem sich langsam füllenden Wassertank. Über die Lautsprecher meldet sich dazu ein anonymer, eiskalter Killer. Er stellt allen eine Frage, von deren richtiger Beantwortung das Leben dieser Mitschülerin abhängt. Bald wird jedoch bittere Realität, dass dies erst der Beginn einer langen, schmerzvollen Folter ist, der sich einer nach dem anderen stellen muss.

Saw meets Battle Royale!

 

Diese Schagzeile prangt auf der Vorderseite des deutschen DVD-Covers und sticht dem Betrachter natürlich sofort ins Auge. So wäre es auch nicht weiter verwunderlich, wenn einige Freunde des asiatischen Horrorfilms mit etwas falschen und zu hoch angesetzten Erwartungen an dieses Werk herangeht. Sicherlich ist der Versuch, Elemente aus den beiden bekannten Genre-Filmen miteinander zu verbinden deutlich zu erkennen, doch größtenteils bleibt es auch lediglich beim Versuch. Aber dennoch ist hier ein sehr unterhaltsamer und teils auch blutiger Horrorfilm entstanden, der zu Beginn sogar für etwas Verwirrung sorgen kann, denn der Zuschauer wird doch mit einigen Einstellungen konfrontiert, die scheinbar ziemlich zusammenhanglos aneinandergereiht wirken und erst im späteren Verlauf der Geschichte einen Sinn ergeben. Bis dahin aber ist es ein ziemlich weiter Weg, auf dem einige Menschen ihr Leben auf die unterschiedlichste Art und Weise verlieren und sich die restliche Lehrer und Schüler überhaupt keinen Reim auf die schrecklichen Ereignisse machen können.

Dabei entwickelt das Geschehen einen durchaus gelungenen Spannungsaufbau, was auch darin begründet ist, das der Zuschauer mit der Zeit immer mehr Informationen erhält, die den ganzen Geschehnissen immer mehr Sinn verleihen, bis am Ende wirklich keine Fragen mehr offen bleiben. Die sich dabei entfaltende Atmosphäre nimmt teilweise sehr bedrohliche und teils unheimliche Ausmaße an, was das Sehvergnügen des Zuschauers noch zusätzlich steigert. Und auch, wenn das hier dargestellte Szenario nicht unbedingt viel Innovation beinhaltet, da man alles schon einmal irgendwo gesehen hat, so ist hier Altbewährtes mit einer äusserst unterhaltsamen und interessanten Verpackung versehen worden, so das Langeweile erst gar nicht aufkommt.

Dazu trägt auch die Tatsache bei, das hier im Bezug auf den Härtegrad etwas geboten wird, wobei sich die vorhandenen Szenen in einem soliden Rahmen bewegen, es artet zu keiner Zeit in ein vollkommen sinnloses Gemetzel aus, was ich persönlich als sehr positiv empfunden habe. Das ganze Szenario hinterlässt den Eindruck, das alles angemessen aufeinander abgestimmt ist und so einen insgesamt sehr guten Gesamteindruck hinterlässt. So verhält es sich auch mit dem dargebotenen Schauspiel, das sicherlich nicht herausragend ist, aber als durchaus solide anzusehen ist.

So kann man letztendlich von einem äusserst gelungenem und auch unterhaltsamen Genre-Beitrag sprechen, der spannend und phasenweise sehr atmosphärisch daherkommt und insbesondere durch seine kühle Optik für so manche Gänsehaut sorgen kann. Ein angemessener, aber zu keiner Zeit übertriebener Härtegrad tut sein Übriges dazu, das Interesse des Betrachters ganzzeitig hochzuhalten und gar nichts erst das Gefühl von langeweile aufkommen zu lassen.

Fazit: Auch, wenn "Death Bell" dem Vergleich einer Mischung aus "Saw" und "Battle Royale" nicht standhalten kann, so bietet der Film jederzeit kurzweilige und interessante Horror-Unterhaltung, die man sich vollkommen bedenkenlos anschauen kann, zu Beginn auftretende Irritationen ergeben mit der Zeit einen Sinn und runden ein insgesamt gutes Gesamtpaket wohlwollend ab, so das man diesen Film durchaus empfehlen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten
Extras: Making of, Highlights, Musikvideo

 

 Small Town Secret
(Elsewhere)
mit Anna Kendrick, Paul Wesley, Tania Raymonde, Chuck Carter, Olivia Down York, Jeffrey Daniel Phillips, Shannon Holt, Kinna McInroe, Jon Gries, Dan Flannery, Suzanne Lang, Eddie Martinez, Joshua Swanson, Holi Tavernier, Pasquale Chase Rulli
Regie: Nathan Hope
Drehbuch: Nathan Hope
Kamera: Mike Karasick
Musik: Keine Information

Jillian hat das Provinzleben satt. Sie hofft, durch das Internet einen Weg aus ihrem langweiligen Leben zu finden: Sie möchte dort einen Mann kennenlernen, der sie endlich aus dem Kaff her- ausholt. Doch ihr Plan scheint auf fürchterliche Weise schiefzugehen, als sie von einem Date mit einer Online-Bekanntschaft nicht zurückkehrt. Die einzige Spur, die sie hinterlässt, ist eine kryptische Videobotschaft an ihre beste Freundin Sarah. Als diese das mysteriöse Verschwinden von Jillian aufklären will, trifft sie in der kleinen Stadt auf eine Mauer des Schweigens: Welches Geheimnis ist den Einwohnern des scheinbar so verschlafenen Provinznests mehr wert als das Leben einer jungen Frau?

 

Mit seinem Regie-Debut in Spielfilmlänge hat Nathan Hope einen Thriller geschaffen, der eine ganze Weile braucht, bis er so richtig in Schwung kommt. In den ersten gut 30 Minuten überkommt einen nämlich viel eher das Gefühl, es mit einer Art Jugend-Drama zu tun zu haben, in dem zwei charakterlich vollkommen unterschiedliche Freundinnen die Hauptrollen spielen, von denen eine aus scheinbar behüteten und wohlhabenden Verhältnissen stammt, wohingegen die andere in ärmlichen Verhältnissen lebt und sich zum Ziel gesetzt hat, das Provinzleben der Kleinstadt hinter sich zu lassen. Erst als sie von einem Date mit einer Internet-Bekanntschaft nicht zurückkehrt, beginnt ihre beste Freundin sich Sorgen zu machen und versucht, Licht in das Dunkel zu bringen, wobei sie am Ende der Geschichte auf ein schreckliches Geheimnis stösst, das unter der spießbürgerlichen Oberfläche der Kleinstadt verborgen liegt.

Nun gut, die Geschichte bietet nicht gerade etwas Neues und beinhaltet auch keinerlei innovative Impulse, denn diese Thematik hat man doch schon etliche Male in dieser oder in ähnlicher Form irgendwo gesehen und dennoch bin ich der Meinung, das "Small Town Secret" ein absolut sehenswerter Genre-Beitrag ist. Auch wenn es einige Zeit dauert, bevor sich hier richtige Spannung aufbaut, ist der Film zu keiner Zeit langweilig geraten, lediglich die etwas zu lang geratene Einführungsphase der Geschichte hätte man etwas straffen können, da einige Passagen eher belanglos und teils überflüssig erscheinen.

Doch spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem Jilian von ihrem Date nicht mehr zurückkehrt, nimmt das Geschehen rasant an Tempo und Spannung zu, was sich auch bis zum Ende der Story nicht mehr ändert. Wenn man zu Beginn noch eher entspannt dem ersten Drittel des Films gefolgt ist, so entwickelt sich doch jetzt ein immer stärker werdendes Interesse am Geschehen, da man den enormen Spannungsanstieg einfach nicht ignorieren kann. Ebenso verhält es sich auch mit der vorhandenen Grundstimmung, aus der zu Beginn miefigen und angestaubten Kleinstadt-Atmosphäre entwickelt sich fast schlagartig ein bedrohliches Szenario, das einen doch richtig in seinen Bann zieht und dem Ganzen eine erstaunliche Wendung verleiht, die man nach dem ersten Drittel des Films schon fast nicht mehr für möglich gehalten hätte. Es entwickelt sich ein wirklich packender Thriller und auch, wenn die Lösung des Geheimnisses für manch Einen leicht vorhersehbar erscheinen mag, so nimmt das der Geschichte nichts von der sich entfaltenen Spannung und Faszination.

Auch die hier agierende Darsteller-Riege liefert durchaus solide Leistungen ab, wobei insbesondere die beiden Freundinnen Jilian (Tania Raymonde) und Sarah (Anna Kendrick) recht authentisch und überzeugend agieren und so ihren Teil zu einem insgesamt guten Gesamtbild zusteuern. Sicherlich bekommt man es hier nicht mit einem Meilenstein des Genres zu tun, bekommt aber im Endeffekt einen überzeugenden Thriller geboten, der lediglich etwas Zeit braucht, bevor er so richtig in Schwung kommt. Ich fühlte mich jedenfalls gut unterhalten und habe mich auch nicht weiter an der etwas zu langen Einführungsphase gestört, denn meiner Meinung nach konnte dadurch die Intensität der später folgenden Passagen noch erhöht werden.

Fazit: "Small Town Secret" ist nicht besonders innovativ, bietet aber eine gut und interessant erzählte Geschichte, die nach einer guten halben Stunde merklich an Spannung und Intensität zunimmt und so auch den nötigen Thrill entwickelt. Solide Darsteller und eine phasenweise herrlich bedrohliche Grundstimmung sorgen für ein insgesamt kurzweiliges und interessantes Filmvergnügen, das man sich auf jeden Fall einmal zu Gemüte führen sollte.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 106 Minuten
Extras: Audiokommentar, Featurette, Deleted Scenes, Fotogalerie

 

 Staunton Hill
(Staunton Hill)
mit Kathy Lamkin, Cristin Coppen, David Rountree, Kiko Ellsworth, Christine Carlo, Paula Rhodes, Charlie Bodin, B.J Hendricks, Cooper Huckabee, Sherry Weston, Reema Anbari
Regie: G. Cameron Romero
Drehbuch: David Rountree
Kamera: Andrew Mclean
Musik: Jesper Kid
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Virginia im Herbst 1969: Ein Gruppe Studenten trampt Richtung Washington D.C., um dort gegen den Vietnam-Krieg zu demonstrieren. Doch der lange Weg durch die Weiten des Landes findet sein Ende auf dem abgelegnen Anwesen der Familie Staunton. Und bei dieser Sippe hat nicht nur der geistig arg zurückgebliebene Sohn Buddy Spaß am Ermorden und Zerlegen junger Körper, auch Kathy und Shelley Staunton erfreuen sich an der Menschenjagd und brutalen Terrorspielen. Die jungen Leute erwartet ein blutiger Aufenthalt bei den Stauntons, den sie, einer nach dem anderen, auf drastische Art und Weise mit ihren Leben bezahlen müssen...

Romero's Staunton Hill

 

Dieser Schriftzug fällt dem geneigten Horrorfan sofort auf, wenn man das Cover der deutschen DVD begutachtet und weckt ganz sicher auch so einige Erwartungen, die sich aber nach der Sichtung dieses Films in Schall und Rauch auflösen, da sie nicht wirklich erfüllt werden können. Cameron Romero hat mit seinem Regie-Debut in Spielfilmlänge lediglich einen weiteren 08 / 15 Backwood-Slasher geschaffen, der keinerlei neue Ideen beinhaltet und dem Zuschauer ein Szenario darbietet, das man gerade in den letzten Jahren viel zu oft gesehen hat. Das es sicherlich nicht gerade leicht ist, in die Fußstapfen seines Vaters George A. Romero zu treten, der ja insbesondere mit einigen seiner Zombiefilme echte Meilensteine des Horror-Genres geschaffen hat, müsste Cameron von Anfang an bewust gewesen sein, allerdings liefert das noch längst keine Rechtfertigung für einen derart unterdurchschnittlichen Film, wie er hier dem Betrachter präsentiert wird.

Sicher, einer der Gründe, warum dieses Werk zu keiner Zeit so richtig überzeugen kann ist die Tatsache, das in den letzten Jahren zu viele dieser Backwood-Slasher auf den Markt kamen, die fast immer nach dem gleichen Schema abliefen, so das man als Fan dieser Filme mittlerweile ganz einfach übersättigt ist. Doch das ist es nicht allein, der Hauptgrung ist meiner Meinung nach die Tatsache, das die hier erzählte Geschichte ganz einfach dreist zusammengeklaut ist, denn zu offensichtlich sind doch die Anleihen bei anderen Genre-Vertretern. Die größte Ähnlichkeit gibt es sicherlich zum Kultfilm "The Texas Chainsaw Massacre" von Tobe Hooper, nur das hier alles um einige Klassen schlechter in Szene gesetzt wurde. Nun ist es ja manchmal gar nicht so schlimm, wenn man sich bei anderen Filmen der gleichen Art bedient, wenn dann das Endprodukt wenigstens gut und spannend umgesetzt wurde, wovon diese Produktion aber leider ziemlich weit entfernt ist.

Es dauert immerhin gute 45 Minuten, bis hier endlich einmal etwas passiert, was immerhin schon über die Hälfte der Gesamtspielzeit ist, da der Film gerade einmal gut 80 Minuten läuft. Und diese 45 Minuten sind nicht unbedingt besonders kurzweilig gestaltet, vielmehr werden einem sehr dialoglastige Passagen serviert, die absolut belanglos erscheinen. Wäre hier wenigstens einer eingehende Charakterzeichnung der einzelnen Personen vorhanden, dann würde man das ja noch verstehen, doch so etwas hat der Film leider auch nicht zu bieten. Allerdings muss man die vorhandenen Personen auch nicht weiter eingehend beleuchten, da die Darsteller allesamt erschreckend blass und jederzeit austauschbar wirken, was das Gesamtbild dieses Werkes nicht gerade aufwertet.

Wer jetzt der Meinung ist, wenigstens mit einem ordentlichen Härtegrad etwas entschädigt zu werden, der wird auch nur bedingt zufrieden sein, es gibt zwar einige ganz nette Szenen zu begutachten, doch insgesamt gesehen bewegt sich der Härtegrad in einem durchaus überschaubaren Rahmen. Das liegt natürlich auch daran, das diese Version des Films um 102 Sekunden erleichtert wurde, doch auch die zusätzlichen Szenen würden das Gesamtwerk nicht wesentlich verbessern. Letztendlich gelangt man zu der Erkenntnis, das "Staunton Hill" nicht annähernd die Erwartungen erfüllt, die man eventuell an ihn gestellt hat, der Film baut nur sehr mäßig Spannung auf und kann auch in atmosphärischer Hinsicht nur bedingt überzeugen. Es wäre sicher ratsam gewesen, wenn Cameron Romero wenigstens einige eigene Ideen eingebracht hätte, doch davon ist leider überhaupt nichts zu sehen, so das im Endeffekt ein Film übrigbleibt, in dem das gesamte Szenario von anderen Genre-Vertretern dreist zusammengeklaut ist und das noch nicht einmal sehr gut.

Fazit: "Staunton Hill" bietet absolut nichts Neues und ist so nur Leuten zu empfehlen, die noch nicht so viele Backwood-Slasher gesehen haben. Auf alle anderen dürfte dieser Film vielmehr ermüdend wirken, da einem das Geschehen so bekannt vorkommt und dadurch zu keiner Zeit der Funke überspringen kann. Alles ist so dermaßen vorhersehbar, das man eher gelangweilt dem Geschehen folgt und eigentlich ganz froh darüber ist, wenn nach knapp 80 Minuten der Abspann einsetzt und man sich wieder anderen Dingen widmen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 84 Minuten
Extras: Making of, Behind the Scenes, Trailer, Trailershow

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