Skinheads
Beim Überfall auf eine Raststätte kommt es zur Eskalation unvorstellbarer Gewalt: Eiskalt wird ein Gast nach dem anderen unter Höhngelächter umgebracht. Nur einem jungen Paar gelingt die Flucht. Sie werden von der mörderischen Horde gehetzt...
Dieser Film hat nun mittlerweile schon 20 jahre auf dem Buckel und das merkt man ihm auch an. Greydon Clark's Werk, das in einer Zeit veröffentlicht wurde, in der das Thema Nationalsozialismus in den USA topaktuell war, befasst sich eigentlich überhaupt nicht mit den Hintergründen der in den USA vorfindbaren Skinhead-Szene, sondern befasst sich lediglich mit einer siebenköpfigen Gruppe, die eine sinnlose Jagd auf zwei junge Leute durch die Berge Californiens veranstaltet. Vorher werden kurz noch einige Leute abgemurkst, was allerdings auch eher etwas sinnbefreit und an den Haaren herbeigezogen wirkt Das bezieht sich allerdings auf den gesamten Film, dessen Geschichte so gut wie keine Substanz, geschweige denn einen tiederen Sinn beinhaltet.
In gewisser Art und Weise wird man an Mark L. Lester's Film Die Klasse von 1984 erinnert, nur das hier kein Lehrer in einer Schule von einer Bande gejagt wird, sondern 2 junge Leute in den Bergen Californiens. Und diese Jagd ist nicht gerade fantasievoll oder abwechslungsreich gestaltet, sie wirkt vielmehr stumpfsinnig und ziemlich öde. So verhält es sich im Übrigen auch mit den hier agierenden Darstellern, die nicht gerade Meisterleistungen abliefern. Die vorhandenen Dialoge sind seltsam hohl, die Charaktere sind absolut oberflächlich, so das dieser Film keinesfalls etwas wie Überzeugung oder Autenzithät zum Zuschauer transportieren kann.
Wer hier einen interessanten Beitrag zur Skinhead-Szene erwartet, der wird nach Sichtung von Skinheads sicherlich bitter enttäuscht sein, denn was einem hier geboten wird, ist noch nicht einmal ein mittelmäßiger Actionfilm der 80er Jahre, in dem die gezeigten Action-Sequenzen auch noch derart schlecht umgesetzt wurden, das man sich ein Schmunzeln kaum verkneifen kann. Ob Schlägereien, Schießereien, oder auch Messerstechereien, alles wirkt so furchtbar künstlich und aufgesetzt, das man teilweise nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann. Hinzu kommen noch erschwerend einige vollkommen unlogische Handlungsweisen einiger Akteure, so das man dieses Werk auf keinen Fall als ernsthaft gemeinten Beitrag zur Skinhead-Thematik ansehen kann, selbst wenn man es wollte.
Einzig und allein Damon (Brian Brophy), der Anführer der Bande, ist als winziger Lichtblick in diesem schwachen Werk zu sehen, denn sein Fanatismus und Irrglaube wirkt wenigstens teilweise glaubhaft, das war es aber auch schon, was man hier als positiv herausstellen kann. Der Rest kann maximal als unteres Mittelmaß angesehen werden und das auch nur mit einer gehörigen Portion Wohlwollen.
Fazit: Als Film über Skinheads gänzlich ungeeignet und so lediglich Leuten zu empfehlen, die keine großen Ansprüche an einen Film stellen. Wer sich an unterklassigen Filmen erfreuen kann, die eher in den C Movie-Bereich gehören, kann hier durchaus einen Blick riskieren, allen anderen sei von diesem machwerk dringendst abzuraten, denn es handelt sich definitiv um 90 Minuten verschenkte Zeit, die man sich ganz sicher besser vertreiben kann.