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Go West! - 17. Mai 2015

Go WestNoch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
17. Mai 2015

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Die Texas Ranger und ihr MuseumDie Texas Ranger und ihr Museum
Es gibt wohl niemanden, der nicht schon einmal von den Texas Rangers gehört hat. Allerdings ist dieser Begriff für die meisten Menschen mit unendlich vielen Klischees und Fehlinformationen befrachtet. Aber die Rangers haben in Texas einen legendären Ruf und gehören zu den Identifikationsfiguren des Staates, so daß die Mythenbildung vollkommen verständlich ist.

Die Rangers waren in ihren Ursprüngen lediglich eine Art „Heimatschutz“. Die ersten Siedler, die Stephen Austin ins Land brachte, erhielten von den mexikanischen Behörden keine Unterstützung gegen Angriffe von Indianern und Überfälle durch Grenzbanditen. Also bildeten sie 1823 eine Heimwehr, der die jungen Männer der Siedlerfamilien beitraten, die regelmäßig in den Siedlungsgebieten patrouillierten – sie ritten über die weiten „Ranges“, die großen Weidegebiete, daher der Name „Rangers“ – oder nach Bedarf verfügbar waren. Dabei gab es einzelne Männer wie Jack Hays, die schon früh den Korpsgeist der Truppe repräsentierten und ihre Legende begründeten.

Um die komplexe Geschichte abzukürzen: Aus dieser „Miliz“ entwickelte sich eine paramilitärische Polizeitruppe, die nie sonderlich groß aber immer sehr effektiv war und im Grenzschutz ebenso eingesetzt war wie in wilden Städten, in denen Ordnung geschaffen werden musste, oder in den blutigen Weidekriegen zwischen Ranchern und Siedlern.

Zwar begleiten militärische Begriffe die Rangertruppe, aber ein „Captain“ war in der Regel Chef einer „Kompanie“, die vielleicht 5 – 10 Rangers umfasste, manchmal mehr, meist weniger. Es gibt das geflügelte Wort „One Riot – one Ranger“ – ein Aufruhr, der von einem Ranger erledigt wird. Tatsächlich traten sie häufig nur einzeln oder zu zweit auf. In der Regel waren sie Unterstützer der lokalen Beamten (Marshals und Sheriffs).

An allen Konflikten des Staates Texas waren sie maßgeblich beteiligt. Heute sind sie eine Art Elitepolizei der Staatsregierung und dem Gouverneur unterstellt, der jeden Ranger persönlich ernennt. Sie werden bei Kapitalverbrechen eingesetzt, wiederum als Unterstützung der lokalen Beamten. Es gibt derzeit 150 Rangers, die regionale Hauptquartiere in Texas haben. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist heute die Bekämpfung des Drogenschmuggels an der mexikanischen Grenze, die die Ausmaße eines Krieges angenommen hat.

In Waco befindet sich das Ranger Museum, das wir heute besichtigten. Eine eindrucksvolle Dokumentation der spektakulären Geschichte dieser Polizeitruppe und ihrer hervorstechenden Vertreter. (Bild 28 und 29 der Galerie)

In einem hervorragenden Film, der den Besuchern gezeigt wird, wird die Geschichte der Rangers von ihrer Gründung bis heute dokumentiert. Auch die dunklen Seiten – es gab über Jahrzehnte nicht unbeträchtlichen Rassismus in der Truppe – zurückgehend auf die traditionellen Auseinandersetzungen mit Mexiko – wurden nicht ausgespart.

Auf dem Museumsgelände befindet sich das Hauptquartier der Ranger Kompanie F.
(Bild 30 der Galerie)

Zu meiner Freude konnte ich nach über 10 Jahren einen alten Freund wieder begrüßen: Byron Johnson, den langjährigen Direktor des Museums und ein exzellenter Kenner der texanischen Geschichte.
(Bild 31 der Galerie)

Ich hatte ihn erstmals in den 1980er Jahren getroffen, als ich mein Buch „DIE TEXAS RANGERS“ schrieb, das leider seit Jahren vergriffen ist. 2002 hatte ich ihn für einen Bericht über das Ranger-Museum im DEUTSCHEN WAFFEN-JOURNAL interviewed.

Er stand wieder für ein längeres Gespräch zur Verfügung, und ich hatte ihm diesmal mein Buch über die texanische Ikone Jim Bowie mitgebracht.

Außerdem schloß sich uns ein maßgeblicher Historiker des Staates Texas an, Chuck Parsons, Autor von mehreren Büchern über die Texas Rangers, darunter „Captain John R. Hughes: Lone Star Ranger“, „The Sutton-Taylor Feud“ und „John Wesley Hardin“; ebenfalls ein außergewöhnlicher Kenner der Ranger-Geschichte.
(Bild 32 der Galerie)

Er gehört auch zu den regelmäßigen Beiträgern meines MAGAZIN FÜR AMERIKANISTIK mit ausgezeichneten Buchbesprechungen.

Ein Dank an die texanischen Freunde, die sich für uns Zeit genommen haben.

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