Around The Corner: D.Gray-Man - Katsura Hoshino (Publisher: Shueisha)
Katsura Hoshino (Publisher: Shueisha)
Ihr Schöpfer kontrolliert sie.
Sein Ziel ist das Ende der Menschheit.
Er ist der Millenium-Graf.
Schon einmal hatte es der Graf versucht. Vor 7000 Jahren versank die Welt in den drei Tage(n) der Finsternis. Doch die Menschheit überlebte. Nun ist der Graf zurück und beginnt seinen finsteren Raubzug durch die Seelen erneut. Der Vatikan sieht sich zum Handeln gezwungen und gründet den Orden der Exorzisten: Den Schwarzen Orden.
Im hier und jetzt, in einer Welt, die dem Ende des 19. Jahrhunderts ähnlich ist, begegnen wir Allen Walker. Er ist einer der Exorzisten aus dem Schwarzen Orden. Seine Aufgabe ist es die Akuma aufzuspüren und sie zu vernichten, die Gefangenen Seelen zu erlösen. Seine Waffe ist das 'Innocence', eine geheimnisvolle Substanz, die mit dem Körper eines bestimmten Menschen synchronisiert und ihm die Macht verleiht die Akuma zu bekämpfen.
Wir begegnen dem Millenium-Grafen, einem kleinen dicken Mann mit fransigem Mantel, hohem Zylinder, Schirm und einem teuflischen Grinsen, das kein Erbarmen kennt.
Der Graf und Allen sind sich keine Unbekannten, auch Allen beschwor einst, aus seiner Verzweiflung heraus, einen Akuma herauf. Das Innocence, das er schon damals in seinem Köper trug, beschützte ihn, tötete seinen Ziehvater, doch nicht bevor dieser Allen als Strafe für seinen Frevel verfluchte. Seit dem sieht er als einziger Exorzist das Leid der gequälten Seelen, sieht ihre Tränen.
Das ist der Auftakt zur seit 2004 in Japan (in Deutschland seit 2006) veröffentlichen Manga-Serie: D.Gray-Man. Es ist eine Serie, die sich um das Ende der Menschheit, um Gottes Leid und Teufels Freud, um den Mythos der Sintflut des Noah-Clans und die Apostel dreht. Aber auch um das Verlangen noch mehr Macht zu erlangen und seine Ziele um jeden Preis zu erreichen.
Mit dem nun in Japan vorliegenden 188. Kapitel läutet Katsura Hoshina nach längerer Schaffenspause das Ende einer erfolgreichen Serie ein, die immer komplexer und undurchsichtiger wurde. Eine Aussage, die ich durchaus mit Wohlwollen treffe. Wir folgten einem aufrichtigen und sympathischen Hauptcharakter, der sich versucht in einer Welt zurecht zu finden, die nicht wirklich positiv auf ihn reagiert hat. Er findet Freunde im Orden und beginnt zu verstehen, das die Welt mehr in sich trägt als die eigene Dunkelheit und Einsamkeit. Und er erfährt, dass gerade das das Schmerzhafteste überhaupt sein kann.
Doch je mehr er in die Geheimnisse des Ordens eindringt, je öfter er dem Grafen begegnet, desto mehr muss sich Allen fragen, welche Rolle er in diesem letzten Stück spielen will.
Und was meinte Hebraska, die Wächterin des Innocence des Ordens, als sie bei ihrer ersten Begegnung mit Allen meinte: "Vielleicht wird dein Innocence einmal in dunkler Zukunft einen gigantischen >Zeit-Zerstörer< hervorbringen..."
Welche Aufgabe hat das Schicksal ihm zugedacht? Denn hinter Allens Vergangenheit und auch hinter dem Orden steckt mehr als man am Anfang vermuten mag.
Wie bei vielen Mangas, die über mehrere Jahre laufen, ist auch hier die Entwicklung im Zeichenstil bemerkenswert. Kleinere rundliche Gesichter, weichen schmaleren. Die Augen fallen nicht mehr so groß aus. Die Figuren werden feiner. Die ganze Linienarbeit wird energischer und sicherer.
Die Hintergründe werden im Detail reicher. Umfangreich arbeitet Hoshino auch mit Folien, die die Graustufen generieren und Tusche.
Wermutstropfen ist manche Inkonsequenz im Geschichtsverlauf, die aber auch einer langen Laufzeit geschuldet ist. Im aktuellen Kapitel macht sich dann ebenso bemerkbar, das der Autor die Geschichte zu einem Ende bringen will und auch muss. Die Ereignisse wirken dicht gedrängter und leider auch leicht gehetzt. Was auch zu einem Bruch der bisherigen Erzählstruktur führt.
Nichtsdestotrotz will ich die Manga-Serie gerne jedem ans Herz legen, der ein wenig oder auch etwas mehr Action, einen wirklich guten Antagonisten und dunkle Geheimnisse mag und auch nicht zu zimperlich reagiert, wenn die eine oder andere biblische Überlieferung ein wenig zurecht gebogen wird. Wer Spaß an skurrilen und manchmal auch etwas morbiden Serien hat, die auch vor eigener Komik nicht zurückschrecken, sollte sich auf jeden fall mal in den ersten Band reinschauen, alle anderen sollten ihn zumindest mal durchblättern.
Die Serie liegt in bisher 17 Bänden (18. in Vorbereitung) in deutscher Übersetzung bei Tokyopop vor.
Band 1: Opening
ISBN: 978-3-86580-851-6
5,50
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