Macabros revisited - Eine Einleitung
Eine Einleitung
Eine Welt, die dem Jungen noch nicht wirklich vertraut war, da er sie gerade erst entdeckt hatte, die ihn aber schon nach nur einem einzigen Heft derart in den Bann geschlagen hatte, dass er sich in kürzester Zeit alle fehlenden Bände besorgte, um sich besser in dieser phantastischen, bunten und komplexen Welt zurechtzufinden - verstand er nach dem ersten gelesenen Heft, der Nummer 28 “In der Falle des Schattenfürsten” doch erst mal nur Bahnhof.
Kein Wunder, befand man sich hier doch mitten im Xantilon Zyklus, keine leichte Kost also für einen Einsteiger, der aus den diversen anderen Serien nur einen lockeren roten Faden gewohnt war, und der es vor allem gewohnt war dass der Held der Serie auch tatsächlich in jedem Heft auftauchte. Doch mit der Zeit entwirrten sich die Fäden, Zusammenhänge wurden erkennbar und mit den fehlenden Heften, die in Rekordzeit nachgelesen wurden, ließen sich nach und nach alle Puzzleteile zusammenfügen.
Die Mischung aus Fantasy Horror und SF war etwas völlig neues für den Jungen, hatte er doch bis dahin geglaubt, sich nur für eines dieser drei Genres zu interessieren. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass mit der Entdeckung der Macabros - Serie Türen geöffnet wurden, die in Bereiche führten, welche den Jungen auch 30 Jahre später noch begleiteten, während andere Türen sich wiederum für immer schlossen.
Auch das Kapitel Macabros endete irgendwann, nicht nur weil die Serie nicht fortgesetzt wurde, sondern auch, weil es natürlich noch tausend andere Dinge zu entdecken gab. Die erwähnten offenen Türen führten den Jungen in neue aufregende Welten, die kaum weniger komplex und faszinierend waren (wie Mythor oder Perry Rhodan und später “Das Lied von Eis und Feuer“) und irgendwann war Macabros nicht viel mehr als eine schöne Erinnerung. Eine Erinnerung an lange Radtouren in die Stadt bei Wind und Wetter, an die Orte, an die ihn die Serie begleitete (wie diverse Schulen und Jugendherbergen in fernen Ländern) aber vor allem an das vielleicht faszinierendste Leseerlebnis seiner Jugend.
Der Grund warum ich dieses Kapitel nun noch einmal aufschlagen möchte, ist der, dass ich - nachdem hier im Zauberspiegel in jüngster Zeit rege über das Schaffen Jürgen Grasmücks diskutiert wurde - selbst gern herausfinden möchte, wie viel von dieser Faszination heute noch übrig ist, oder ob ich überhaupt noch fasziniert, ob ich noch begeistert bin. Oder ob mir heute vielleicht Dinge negativ auffallen, die mir damals entgangen sind, die ich einfach überlesen oder über die ich hinweggesehen habe, weil ich sie nicht als wichtig empfand. Wie wichtig oder relevant würden mir diese Dinge heute erscheinen?
Also habe ich mich entschlossen, die Serie noch einmal von Band 1 an zu lesen und hier im Zauberspiegel zu besprechen. Man darf also gespannt sein - ich bin es selbst - ob mein Urteil nach dreißig Jahren immer noch positiv ausfällt und was der Zahn der Zeit noch von meiner damaligen Begeisterung übrig gelassen hat…
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Kommentare
Ich habe das vor einer Weile mal versucht. An der Serie hängen auch bei mir viele Erinnerungen und Aktivitäten. Mal an einem Samstag nach Frankfurt zu einem Marlos-Treffen zu fahren, am Storywettbewerb mitzumachen und ein Buch zu gewinnen, das ich heute noch habe , usw. Es war auch eine der wenigen Serien, die ich schon damals komplett gesammelt habe bis zum Schluss, obwohl ich die letzten Romane als schrecklich zäh in Erinnerung hatte. Das wollte ich mir noch mal genauer ansehen.
Aber mir ging dabei leider schnell die Luft aus.
Zwar waren allein schon die Lonati-Cover ein Genuss und die Hefte mal wieder aus dem Schrank zu holen. Mich hat nicht gestört, dass die ersten Bände ziemlich rumeierten auf der Suche nach einem Konzept, das war in Ordnung. Aber viele andere Elemente fand ich nur noch nervig.
Ich bin sehr gespannt, was du darüber schreiben wirst.
Christian Montillon hat nicht alle 13 Macabros-Bücher geschrieben. Andrea Bottlinger alias Susanne Wilhelm stand ihm hilfreich zur Seite...
welchen Band bzw. Bände hat Susanne Wilhelm mitgeschrieben?
Sie hat, soweit ich weiß, ab Band 8 mitgeschrieben.
Ich kann aber jetzt schon sagen, dass es auch diesmal wieder einen "Hauch" von Ironie und auch wieder Zitate geben wird...
absolut richtig, danke Uwe.
Hat mich aber nicht los gelassen und Dr. Google befragt - Zaubermond hält sich ja mit Autorenangaben überwiegend bedeckt - und folgendes recherchiert; Macabros HC 3: Dario Vandis, Macabros HC 7: & Dennis Ehrhardt, Macabros HC 8, 9 und 13 & Susanne Wilhelm.
@ Andreas Decker
stimmt :-), Jürgen hat anfänglich bei Macabros kein richtigen Lauf gehabt. Ab den 20er-Bänden ging sein Konzept voll auf. Die Bände 63 bis 70 waren - meiner Meinung nach - die besten.
Bei Ron Kelly fand ich den ersten Band mit seiner Thematik "Hammer". Leider verkam die Serie immer mehr zur reinen Abenteuer-Serie. Warum auch immer?!
was die Autoren von MACABROS bei Zaubermond angeht: Band 1 und 2 von mir, 3 von Dennis Ehrhardt, 4-7 von mir; ab 8 bis 13 von Andrea Bottlinger und mir; seit wir zu zweit geschrieben haben, haben wir stets "halbe halbe" gemacht, d.h. jeder jeweils einen der Teilromane. Viele Grüße, CM
Schön das du dich zu Wort gemeldet hast