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Food Fiction - American Horror Story: Sloppy Joes

Food Fiction

American Horror Story: Sloppy Joes

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Nicht nur im realen Leben, sondern auch in Film, Fernsehen und Literatur (wozu ich auch Comics zähle). Auch ein Inspektor Columbo, Mister Monk, Spider-Man brauchen Energielieferanten, die sie sich nicht aus dem Drehbuch holen können. Eine jede dieser Figuren, die nur beispielhaft sind, hat so seine kulinarischen Vorlieben, die häufig auch stereotyp für ihn sind. In dieser Reihe werde ich mich diesen kulinarischen Besonderheiten widmen und sie ausgiebig vorstellen.

 

Den Anfang macht eine Spezialität aus den USA, die – leider etwas klischeehaft – aus dem Bereich der Schnellen Küche kommt und zur Gattung Burger gehört. Die Rede ist vom Sloppy Joe, dem schlampigen Joe.

Meine erste Begegnung mit diesem fabelhaften Burger stammt aus der US-amerikanischen Serie „American Horror Story“. Genauer gesagt aus der 7. Staffel mit dem Titel „Cult“.

AHS zeichnet sich vor allem durch das Anthologieformat aus, bei dem sich die Handlung nicht durchgehend über alle Staffeln erstreckt, sondern sich jeweils auf eine Staffel beschränkt.

Der Name der Reihe ist Programm, denn der durchgehende Rote Faden, obwohl die Staffeln jeweils in sich abgeschlossen sind, ist Horror in allen möglichen Nuancen und Spielarten.

In Staffel 1 (Murder House) ist der Schauplatz ein gruseliges Spukhaus, in der nächsten (Asylum) eine abartige Irrenanstalt. Staffel 3 (Coven) erzählt auf amüsante Art die Abenteuer eines Hexenzirkels, Nummer 4 (Freak Show) spielt auf einer Freakshow in den Fünfzigern. Schauplatz der fünften (Hotel) ist ein abstruses Hotel, während Staffel 6 (Roanoke) eine Art fiktiver Dokumentation ist.

Obwohl viele Schauspieler stets wiederkehren, verkörpern sie überwiegend neue Charaktere. Bei AHS gibt es eine gewisse Stammbesetzung, zu der neben Jessica Lange, Lily Rabe, Kathy Bates und Sarah Paulson auch Evan Peters gehört. Dieser verkörpert in der 7. Staffel (Cult), die erstmals ohne übernatürliche Elemente auskommt, die Figur des Kai Anderson, eines psychopathischen jungen Mannes, der, inspiriert von Donald Trumps Wahlerfolg, selbst politische Macht anstrebt und einen Kult um sich herum aufbaut. Anderson arbeitet mit Manipulation und Gaslighting, um seine Ziele zu erreichen. Manipulieren macht hungrig, und so zieht sich das Lieblingsessen Andersons wie ein Roter Faden durch die gesamte Staffel. Und das Lieblingsessen sind eben die bereits erwähnten Sloppy Joes.

Woher genau sie stammen, wer sie erfunden hat, ist unklar. Am wahrscheinlichsten ist die Version, nach der sie in einer Bar mit dem Namen Sloppy Joe, zuerst auf der Karte standen. Aber egal woher sie nun genau stammen, sie sind eine äusserst wohlschmeckende Variante der üblichen Burger.

Der Hauptunterschied besteht nämlich gar nicht mal aus den  Zutaten, sondern in der Art der Zubereitung und der  Konsistenz des Belags. Der besteht zwar ebenfalls aus Rinderhack, ist aber nicht in Pattyform, sondern eine dickflüssige Soße. Klingt jetzt erstmal komisch, lässt sich aber nichtsdestotrotz kleidungsschonend essen. Selbstverständlich gibt es in den USA fertige Saucen in Dosen. Man braucht sie nur noch erhitzen und die getoasteten Buns damit belegen.

Was braucht man denn dazu?

  • 300-400 g Rinderhack
  • 1 Zwiebel
  • 1 Paprikaschote
  • 2 Tomaten
  • 1 Gurke
  • Tomatenmark
  • 4 Burger-Buns
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 TL Stärke
  • Etwas Wasser
  • 1 Lorbeerblatt
  • Einige Wacholderbeeren
  • Etwas Öl

Zubereitung

Zuerst das Hackfleisch in heißem Öl scharf anbraten und dabei mit einer Gabel zerkleinern. Anschließend auf einem tiefen Teller zwischenlagern. Die Zwiebeln in heißem Öl anbraten, bis sie glasig sind. Zu den Zwiebeln die Wacholderbeeren und das Lorbeerblatt geben. Anschließend die klein geschnittene Paprika und Tomaten geben und zusammen mit dem Hack und etwas (nicht zu viel)Wasser einkochen lassen. Das Tomatenmark hinzugeben und weiter köcheln lassen, bis eine sämige Konsistenz erreicht ist. Das Wasser sehr sparsam verwenden, die Soße darf nicht zu flüssig werden, sonst läuft die Pampe beim Füllen der Burger über die Ränder. Salz und Pfeffer erst zum Schluß hinzufügen. Soll die Soße sehr dick sein, gibt man die Stärke in eine Tasse und verrührt sie mit etwas lauwarmem Wasser. Diese Stärkemasse fügt man hinzu, lässt alles noch einmal aufkochen und dann kann man die Pfanne beiseite stellen.

Die halbierten Burger-Buns werden kurz angetoastet und anschließend mit der dicken Masse belegt. Garniert wird mit der klein geschnittenen Gurke, dann kommt die obere Hälfte drauf und dann sind die Sloppy Joes fertig. Dazu passen hervorragend Pommes Frittes oder Poatato Wedges. Wer mag, kann noch gebratenen Speck und eine Schmelzkäsescheibe darauf legen.

Als Getränk passt eiskalte Cola oder ein süffiges Bier.

 

 © by Ringo Hienstorfer  (07/2024)

Wohl bekomms!

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